Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Pro Jahr ist ein Kindergarten-Neubau möglich Leinefelde-Worbis hat Kenntnis von Priorisierung der Projekte durch Kirchenvorstand
Leinefelde-Worbis.
Zur Wortmeldung des Leinefelder Pfarrers Gregor Arndt zum geplanten Neubau von Kindergärten im Stadtgebiet haben Stadtbürgermeister Marko Grosa (CDU) und Tobias Otto als Fachamtsleiter für die Kindergärten Ergänzungen.
„Auch ohne eine Wunschliste liegt der Stadt ein Protokoll des Kirchenvorstandes vor, in dem er zumindest eine Priorisierung vorgibt“, teilt der Bürgermeister mit. Dem widerspricht Pfarrer Arndt nicht: „Bezüglich der zeitlichen Reihenfolge der Kindergartenbauten in der Pfarrei Leinefelde wollte ich darauf aufmerksam machen, dass die finanzielle Förderung durch die öffentliche Hand der Ausgangspunkt für den Baubeginn der Einrichtungen ist. Das schließt Empfehlungen seitens des Kirchenvorstandes nicht aus.“Am 18. April habe der Kirchenvorstand verfügt, dass aufgrund der vorliegenden Baugenehmigung und anderer Vorarbeiten mit dem Bau in Kallmerode begonnen werden soll. „Dies möchte ich an dieser Stelle noch einmal bestätigen“, so Gregor Arndt.
Viel Wahres sei an den Ausführungen des Pfarres zur Abhängigkeit von Fördermitteln. Aber es sei nicht so, dass die Stadt die Kindergärten baue. „In wenigen Monaten werden wir 15 Kindertagesstätten haben, aber nur eine einzige ist in einem städtischen Objekt, nämlich dem Kirchohmfelder Dorfgemeinschaftshaus, untergebracht. Und so wird es auch bleiben“, sagt Grosa.
Richtig sei auch, dass es im Jahr 2017 viele Fördertöpfe gab und Anträge gestellt worden seien. Jedoch habe der Landkreis Eichsfeld ein Wort mitzureden. „Und wie könnte es anders sein, gingen die entscheidenden Fördergelder nach Heiligenstadt“, bedauert Grosa.
Marco Grosa (CDU), Bürgermeister der Stadt Leinefelde-Worbis, bedauert den Umgang mit Fördermitteln durch den Landkreis.
Die Stadt könne mit den von ihr beizubringenden finanziellen Eigenanteilen immer nur einen Kindergartenneubau pro Jahr begleiten. „Dafür haben wir auch im nächsten Haushalt wieder Geld eingestellt. Unter einer Bedingung hätten wir mehrere Kindergärten zugleich beantragt: Dann nämlich, wenn die Kirche bei der Bewilligung von zwei Neubauten zumindest einen selbst vorfinanziert hätte. Es ist schade, dass die Stadtverwaltung jetzt aus der Zeitung erfährt, dass das Bistum uns auf diesem Weg nun doch nicht begleiten will.“
Damit brauche es wieder eine Ansage der Kirche, welchen Kindergarten die Stadt beantragen und begleiten soll. Die Prioritätenliste der Kirche hatte die Stadt in der nicht offiziell vorliegenden Verschriftung einer kirchlichen Vorstandssitzung gesehen. „Und davon hatten auch die Breitenhölzer erfahren und sich wegen des darin zu ersehenden dritten Platzes sicherlich zu Recht geärgert“, so Grosa zur Diskussion in der jüngsten Ortsteilratssitzung.
„Alle drei Orte warten seit langem auf ihren Kindergarten und alle drei haben ihren Neubau auch verdient. Der politische Wille bleibt unumstritten. Die Stadt wird den Neubau aktiv begleiten“, so Grosa. Wie bei allen anderen Baumaßnahmen auch entscheide der Bauherr – hier die Kirchengemeinde, welchen Kindergarten die Stadt für die Förderung einreichen und begleiten soll.
„Insofern gehen wir davon aus, dass das bislang inoffizielle Protokoll nun zu einer offiziellen Priorisierung seitens der Kirche wird.“Spätestens, wenn mehrere Förderzusagen kämen – sonst müsste die Kirche entscheiden, auf welche Förderung verzichtet werden soll.