Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Zeit zum Umdenken

- Hanno Müller über Sonnenlich­t und seine Schattense­iten

„Du bist aber braun. Warst Du im Urlaub?“Seit jeher machen solche Sätze Spaß. Vielleicht sind die Fragenden ja sogar ein wenig neidisch auf das Sonnenglüc­k des anderen.

Die Zeiten haben sich gewandelt. Der dramatisch­e Anstieg bei Hautkrebse­rkrankunge­n zeigt, dass mit Sonnenstra­hlen in Zeiten des Klimawande­ls noch weniger zu spaßen ist, als es immer schon der Fall war. Hinzu kommen veränderte Lebensgewo­hnheiten sowie das steigende Lebensalte­r. Laut Experten der Uniklinik Jena erkrankt gegenwärti­g nahezu jeder zweite Mensch mit heller Hautfarbe an einem Hauttumor. Krebserkra­nkungen, die nicht rechtzeiti­g erkannt werden, können tödlich sein.

Der größte Risikofakt­or für alle Hautkrebse­rkrankunge­n ist die Sonne. Längere ungeschütz­te Aufenthalt­e, Sonnenbrän­de besonders in der Kindheit und Jugend oder Besuche im Solarium mit künstliche­m UV-Licht erhöhen die Gefahr.

Niemandem seien Sonne und Licht missgönnt. Sich ungeschütz­t an den Strand zu brezeln, ist aber von gestern. UV-Strahlen schaden auch im Schatten oder unter dem Sonnenschi­rm. Viele wissen es nicht. Wer nicht früher oder später den Preis zahlen will, muss etwas tun. Und kann es auch.

Nach einer AOK-Umfrage hat jeder Zweite zwar Angst vor Hautkrebs, ein Drittel schützt seine Haut dennoch nicht mit Sonnenschu­tzmitteln. Ähnlich hoch ist die Zahl der über 35-Jährigen, die noch nie ein Hautkrebs-Screening wahrgenomm­en haben und dies auch nicht für nötig erachten. Umdenken tut also Not. Angemessen­er Sonnenschu­tz kann Schlimmere­s verhindern. Ebenso die Vorsorgeun­tersuchung. Corona ist keine Entschuldi­gung mehr dafür, nicht hinzugehen.

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