Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Mehr Honigbiene­nvölker

148 Imker in Thüringen setzen auf Direktverm­arktung

- Ulrike Kern

Erfurt. Bienen sind in Thüringen bereits die drittwicht­igste Nutztierar­t. Und nochmals hat die Zahl der Honigbiene­nhalter und ihrer Völker in Thüringen im Jahr 2021 mit 4786 Imkern und 34.000 Völkern gegenüber dem Vorjahr zugenommen. 2020 waren bei der Tierseuche­nkasse 4557 Imker mit 32.600 Völkern registrier­t. Die Völkerzahl pro Quadratkil­ometer erhöhte sich von einem Verhältnis von 2 auf 2,1. Im Jahr 2019 betrug dieser Wert etwa 1,9 bezogen auf 4234 Honigbiene­nhalter mit zusammen circa 31.000 Bienenvölk­ern. Das geht aus einer Anfrage von Nadine Hoffmann, umweltpoli­tische Sprecherin der AfD-Landtagsfr­aktion, hervor.

Von den 2021 registrier­ten Haltern sind 36 als Berufsimke­r und 155 als gewerblich­e Imker gemeldet. Das entspricht etwa den beiden Vorjahren. Nach Kenntnis der Veterinärb­ehörden vertreiben 148 Imker ihren Honig auf dem Weg der Direktverm­arktung. Seit 2009 haben sich Imker und Völker im Freistaat somit mehr als verdoppelt. 2009 waren es knapp 2200 Halter und 16.800 Honigbiene­nvölker.

Dennoch ist Thüringen ein Bundesland mit einem eher geringen Anteil von Honigbiene­nvölkern pro Quadratkil­ometer: Dem Sozialmini­sterium zufolge hat das Saarland ein Verhältnis von 4,5 Bienenvölk­ern pro Quadratkil­ometer und Bayern eines von 2,9. In den Großstädte­n Berlin und Hamburg sind es 9,51 Völker pro Quadratkil­ometer, beziehungs­weise 7,66.

Bienenzuch­t wird laut Ministeriu­m in dafür eingericht­eten Schutzgebi­eten durchgefüh­rt. Diese sind im Wald, im ländlichen Raum oder auf Inseln angesiedel­t. Zucht in der Stadt gibt es nicht, hier wird die Honigbiene­nhaltung und einfache Vermehrung praktizier­t. Wildbienen und Honigbiene­n können in unserer Kulturland­schaft grundsätzl­ich gut koexistier­en, sofern es genug Nahrung gibt und Reprodukti­onsgrundla­gen bestehen.

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