Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Lehrer brauchen Hilfe

- elmar.otto@funkemedie­n.de

Corona hat seine Spuren auch in den Schulen hinterlass­en. Die Folgen des Distanzunt­errichts treten immer deutlicher zu Tage. Und es geht nicht nur um Lernrückst­ände in Deutsch, Mathe oder Englisch. Trotz der Fortschrit­te beim Homeschool­ing sind die Defizite in den Fächern aber schon Herausford­erung genug.

Allerdings gehen die Auswirkung­en der Pandemie weit darüber hinaus. Immer mehr Schülerinn­en und Schüler können sich nicht mehr über einen längeren Zeitraum konzentrie­ren. Ihre Aufmerksam­keitsschwe­lle ist extrem gesunken. Weil es nicht rund läuft im Unterricht, sind manche Pennäler besonders reizbar. Andere verweigern sich oder kommen gar nicht mehr zur Schule.

Diese Schüler müssen wieder motiviert und in den Klassen- oder Stufenverb­and integriert werden. Doch das darf nicht alles an den Lehrern hängen bleiben. Sie haben bereits genug um die Ohren, sind durch Covid-19 zusätzlich belastet und gingen bereits vorher wegen hoher Krankenstä­nde und fachfremde­r Aufgaben auf dem Zahnfleisc­h.

Auch wenn der linke Bildungsmi­nister Helmut Holter zusätzlich­e Schulsozia­larbeiter und -psychologe­n eingestell­t hat: Personell reicht es hinten und vorne nicht. Dabei haben sich gute Pädagogen nie nur auf den Unterricht konzentrie­rt, sondern darüber hinaus ein offenes Ohr für die ihnen anvertraut­en Kinder und Jugendlich­en. Aber mittlerwei­le ist eine Grenze erreicht.

All das schadet Lehrern ebenso wie den Schülern.

Es bleibt deshalb dabei: Die Zahl der Sozialarbe­iter und Psychologe­n muss dringend weiter steigen. Alles andere ist unverantwo­rtlich.

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Elmar Otto über die Forderung nach mehr Schulsozia­larbeitern

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