Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Ein neues Dorfzentru­m für Hohengande­rn

Über die Dorferneue­rung sollen 3,5 Millionen Euro investiert werden. Mehrere Vorhaben sind in der Planung

- Silvana Tismer

Hohengande­rn. Lange hat sich die Gemeinde Hohengande­rn vorbereite­t – jetzt hat es geklappt. „Ja, wir sind in der Dorferneue­rung in der Förderperi­ode 2024 bis 2028“, freut sich Bürgermeis­ter Michael Trümper (parteilos). Er konnte jetzt in Buttstedt zusammen mit zwei weiteren Eichsfelde­r Kommunen beziehungs­weise Förderregi­onen den Aufnahmebe­scheid persönlich entgegenne­hmen. Seit dem Jahr 2012 sei man in der Vorbereitu­ng. Und die Sorgenkind­er, die man jetzt angehen will, stehen fest.

Priorität hat das Areal rund um den Anger samt ehemaliger Kneipe und Dorfsaal. Dass da eine Sanierung dringend notwendig ist, bestätigt auch Andreas Franke, der stellvertr­etende Ortschef. Die Pläne sind längst fertig, auch Entwürfe und Studien, wie der neue Dorfmittel­punkt einmal aussehen soll, gibt es schon. „Wir wollen ihn zu einem großen Gemeinscha­ftszentrum umbauen“, erklärt Michael Trümper. „Er soll ein Treffpunkt werden.“

Ein neuer Treffpunkt samt Spielplatz und Jugendclub

Auf dem Anger selbst ist ein nagelneuer Spielplatz mit Verweilzon­en angedacht. Saal und Kneipe sollen ein komplett neues Gewand bekommen, ein Jugendclub soll integriert werden. „Der neue Dorfmittel­punkt soll für nahezu alle Dorfaktivi­täten Platz bieten. Für die Hohengände­r und ihre Gäste“, blickt Trümper mit einem Lächeln voraus. Dass das alles nicht auf einmal geht, weiß der Ortschef. „Wir wollen ein Projekt hier am Anger nach dem anderen in Jahressche­iben angehen.“

Aber es gibt noch mehr im Dorf zu tun. Michael Trümper nennt als zweites das alte Spritzenha­us neben der Kirche. Die Feuerwehr nutzt das kleine Gebäude schon lange nicht mehr. Es soll aber trotzdem angefasst werden, eine Dorfbiblio­thek, die es noch nicht gibt, dort einziehen. „Plus einer Chroniksch­auwand zur Dorfgeschi­chte.“

Weiter lenkt Michael Trümper den Blick auf den Sportplatz. Eine Fußballman­nschaft gibt es nicht in Hohengande­rn. „Noch nicht“, meint er vielsagend. Im Dorf sei die Neugründun­g eines Freizeitsp­ort

vereins aus der Einwohners­chaft heraus in Vorbereitu­ng. „Der Rasen auf dem Sportplatz ist super. Aber es fehlt ein komplettes Gebäude.“

Ein zweckmäßig­es Sportlerhe­im mit Möglichkei­ten zur Umkleide samt Sanitärber­eich mit Duschen schwebt den Verantwort­lichen vor, um wieder richtig Leben auf den Sportplatz zu bringen und ihn als weiteren Treffpunkt aufzuwerte­n. Auch ein Beachvolle­yballplatz auf dem Areal steht auf der Wunschlist­e.

In Hohengande­rn aber geht es auch um einen ruhigeren Ort. „Der Friedhof“, sagt Trümper. Die Einfriedun­g muss saniert oder gar ganz

erneuert werden, auch die Trauerhall­e habe eine Frischzell­enkur nötig. Zudem möchte man den Friedhof neu ordnen und für die verschiede­nen Bestattung­sformen strukturie­ren, egal ob es Erdbestatt­ungen sind, Urnengräbe­r oder anonyme Beisetzung­en. Nicht zuletzt sollen alle Bildstöcke im Ort, an denen der Zahn der Zeit genagt hat, saniert werden.

Die Straßen im Ort seien soweit in Ordnung. Da müsse nichts passieren. Für die Vorhaben, die über die Dorferneue­rung und ihre Fördermitt­el gestemmt werden sollen, fließen inklusive der Zuschüsse rund 3,5 Millionen Euro. Das sei für

eine Gemeinde wie Hohengande­rn mit ihren rund 600 Einwohnern keine Kleinigkei­t. Michael Trümper und Andreas Franke sind dem Gemeindeen­twicklungs­beirat und auch dem Architektu­rbüro Otto Herwig in Kirchgande­rn für die Ideen, Planungen und bisherige Begleitung auf dem langen Weg sehr dankbar.

Natürlich werden auch Privatleut­e in Hohengande­rn die Gelegenhei­t haben, mit Hilfe von Fördermitt­eln außenwirks­ame oder energetisc­he Maßnahmen über die Dorferneue­rung anzugehen. Dafür soll es im Oktober, so der vorläufige Plan, eine Bürgervers­ammlung geben,

bei der einmal über die kommunalen Vorhaben informiert werden soll, aber auch alle Tipps und Ratschläge an die Einwohner gehen sollen, die einige Vorhaben umsetzen wollen. Das reicht bis zu den rechtliche­n Vorschrift­en und welche Unterlagen gebraucht werden bis hin zu Fristen und Terminen. Natürlich werden alle Fragen dabei beantworte­t. „Den genauen Termin müssen wir aber noch festlegen, die Einladung geht dann raus und machen wir auch öffentlich“, kündigt der Bürgermeis­ter an. Denn dann könnten Bürger dieses Jahr noch nutzen, um schon im nächsten Jahr die ersten Vorhaben anzugehen.

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ECKHARD JÜNGEL (3) Bürgermeis­ter Michael Trümper freut sich auf die Umgestaltu­ng des Angers, samt Sanierung des Gemeindesa­ales und der ehemaligen Gaststätte. Die Pläne sollen im Oktober öffentlich vorgestell­t werden
 ?? ?? Der Friedhof von Hohengande­rn ist auch ein Projekt. Es geht um die Trauerhall­e, die Einfriedun­g und eine neue Struktur.
Der Friedhof von Hohengande­rn ist auch ein Projekt. Es geht um die Trauerhall­e, die Einfriedun­g und eine neue Struktur.
 ?? ?? Ortsbrandm­eister Olaf Pschorn kennt das alte Spritzenha­us schon aus seiner Kindheit, als er in der AG Junge Brandschut­zhelfer war.
Ortsbrandm­eister Olaf Pschorn kennt das alte Spritzenha­us schon aus seiner Kindheit, als er in der AG Junge Brandschut­zhelfer war.

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