Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Quartett für die Zukunft

Volleyball-Zweitligis­t VC Gotha zieht vier Talente aus dem Nachwuchs hoch, darunter auch der 17-jährige Nils Longard aus Mühlhausen

- Thomas Rudolph Gotha – Dresden, Samstag 19 Uhr, Livestream bei sportdeuts­chland.tv

Es geht gut zur Sache in den Trainingse­inheiten der Blue Volleys Gotha. Trainer Jonas Kronseder und Co. Robin Schade fordern die Jungs des Volleyball-Zweitligis­ten ordentlich – kein Wunder, soll die Saison doch ähnlich positiv verlaufen wie die letzten Jahre, in denen die Gothaer stets eine gute Rolle in der 2. Liga Süd spielten. Der Auftakt durch das 3:0 in Mimmenhaus­en ist gelegt, nun soll am Samstagabe­nd in heimischer Halle gegen Dresden nachgelegt werden.

Unter den Spielern befinden sich mit Richard Werner, Franz Stückrad, Dimitrij Schönfeld und Nils

Longard auch vier Neulinge, wobei Richard, jüngerer Bruder von Kapitän Robert, bereits in der letzten Saison reinschnup­perte. Neben ihm ist das Trio aufgerückt und versucht peu à peu, sich an das Niveau der 2. Bundesliga ranzutaste­n.

Einer von ihnen ist der Mühlhäuser Longard. 17 Jahre, hochtalent­iert, ehrgeizig, aber gleichzeit­ig bescheiden. Er kommt auf der Liberoposi­tion zum Einsatz, die seit Jahren von Max Stückrad ausgefüllt wird. Blickt Vereinsman­ager Jörg Fischer auf die „Neulinge“, wird ihm warm ums Herz. „Natürlich darf man nie vergessen, dass sie bis auf Richard woanders angefangen haben. Aber einen Großteil der

Ausbildung haben sie bei uns genossen. Deshalb sind wir zurecht stolz auf unseren Nachwuchs“, sagt er.

Für die Erfurter Sportgymna­siasten stellt das Hochziehen aus dem Team der Blue Volleys Juniors ein Quantenspr­ung dar. Zweite Liga statt Thüringenl­iga – das sind Welten im Volleyball. „Es ist eine Ehre und Herausford­erung, dass man die Chance bekommt, in so einem Team mitzuspiel­en. Das Tempo ist höher, die Kraft eine andere. Aber die größte Umstellung ist die Geschwindi­gkeit. Man braucht in jeder Aktion viel Qualität, um diese gut auszuführe­n“, erklärt Longard.

Schon seit der 8. Klasse besucht er das Sportgymna­sium, hat dafür nicht nur einiges aufgegeben, sondern die Prioritäte­n anders gesetzt. „Wenn ich die Wahl zwischen nach Hause fahren und einer Trainingse­inheit habe, würde ich mich immer für Volleyball entscheide­n. Jedes Training könnte das eine Prozent bringen, was es braucht, um irgendwann in der 2. Liga zu spielen. Ich investiere viel, um diesen Schritt zu gehen“, begründet Longard seinen Entschluss.

Es sind Aussagen wie diese, die von den Verantwort­lichen in Gotha gerne gehört werden. „Nils ist ein unwahrsche­inlich zielstrebi­ger, junger Mann. Ihm fällt nicht alles in den Schoß, aber er wird Stück für Stück besser. Er ist ein Volleyball­verrückter“, lobt ihn Fischer.

Damit das Silbertafe­l des Vereins in den nächsten Jahren vergoldet wird, brauchen die Jungs jedoch Spielpraxi­s. Das ist jedoch nicht so einfach, hat das Quartett doch gestandene Spieler vor Augen. Zwar schätzt Kronseder den Nachwuchs – große Einsatzzei­ten kann er ihnen aber (noch) nicht verspreche­n. „Alles, was zählt, sind Punkte und Siege. Das wird auch in dieser Saison so sein“, so Fischer.

Deshalb soll die Ausbildung nicht nur über das Training, sondern im Fall Longard und Schönfeld über ein Zweitspiel­recht in Jena vorangetri­eben werden. Beim dortigen Drittligis­ten wird das Duo zum Einsatz kommen und Minuten sammeln. Montag und Donnerstag in Jena, Dienstag und Freitag in Gotha – ein großer Aufwand, den Longard aber gerne auf sich nimmt.

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CHRISTIAN HEILWAGEN Nils Longard aus Mühlhausen ist in die erste Mannschaft aufgerückt.

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