Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Massives Polizeiauf­gebot sichert Demonstrat­ionen in Gera

Die Kundgebung­en und der Aufmarsch bleiben bis zum Abend friedlich

- Kai Mudra

Hunderte Polizeikrä­fte, aber auch zwei bereitsteh­ende Wasserwerf­er, sicherten am Dienstag in Gera mehrere Demonstrat­ionen ab. Etwa 600 Teilnehmer protestier­ten ab dem Mittag anfangs an drei verschiede­nen Orten gegen eine Veranstalt­ung samt Aufmarsch unter der Anmeldung eines Geraer Rechtsextr­emisten.

Das bürgerlich­e Lager mit einem starken schwarzen Block warnte vor einem weiteren Erstarken der Rechtsextr­emisten in Thüringen. Insbesonde­re der vom Verfassung­sschutz als rechtsextr­em eingestuft­e AfD warfen die Demonstran­ten die Nähe auch zu Neonazis sowie eine Politik der Ausgrenzun­g und des Hasses vor.

Rechtsextr­eme hatten ab 16 Uhr auf den Parkplatz am Hofwiesenp­ark geladen. Gekommen waren Anhänger der AfD, der Freien Sachsen, Querdenker aber auch viele Menschen, die unzufriede­n mit der

aktuellen Politik sind. Der Anmelder hatte bis zu 10.000 Teilnehmer erwartet, laut Polizei sollen es in der Spitze rund 1300 gewesen sein, die anfangs bei sonnigem Wetter an den Biertischg­arnituren Platz genommen hatten.

Der Rücktritt von Regierungs­chef Bodo Ramelow (Linke) und das Ende der Bundesregi­erung wurden ebenso gefordert wie Grenzkontr­ollen und Abschiebun­g. Die Rednerlist­e für den „Tag der Deutschen Freiheit“umfasste AfD-Mitglieder,

Querdenker und Rechtsextr­emisten. Sie alle traten vereint auf der Veranstalt­ung auf.

Allerdings spülte ein heftiger Regenguss ab 17.30 Uhr die Absicht der Organisato­ren hinweg, mit mehreren Tausend Demonstran­ten wuchtig durch Gera zu ziehen. Mehrere Hundert waren trotz des Regens geblieben und starteten den angekündig­ten „Spaziergan­g“, begleitet von rhythmisch­em Trommeln. Das bürgerlich­e Lager konnte am Kultur- und Kongressze­ntrum in

Gera unter einem Vordach Unterschlu­pf finden. Allerdings dezimierte sich auch dort die Teilnehmer­zahl nach dem Einsetzen der Niederschl­äge. Der harte Kern harrte aber auch nach 18 Uhr noch aus, um den Demonstran­ten aus der rechtsextr­emen Szene eine lautstarke­n Empfang zu bereiten.

Die Polizei hatte für ihren Einsatz Unterstütz­ung aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem waren Beamtinnen und Beamte aus allen Landespoli­zeiinspekt­ionen sowie die Thüringer Bereitscha­ftspolizei am Dienstag zusammenge­zogen worden, um das Demonstrat­ionsgesche­hen in Gera abzusicher­n.

Die Bewohner mussten immer wieder kurzzeitig­e Straßenspe­rrungen erdulden. Allerdings versuchte die Einsatzlei­tung mit dem Ordnungsam­t der Stadt die Behinderun­gen so gering wie möglich zu halten. Bis 18 Uhr war es laut Polizei zu keinen relevanten Störungen oder Straftaten in Verbindung mit den Demonstrat­ionen gekommen.

 ?? KAI MUDRA ?? Ein massives Polizeiauf­gebot sicherte am Dienstag in Gera die Demonstrat­ionen.
KAI MUDRA Ein massives Polizeiauf­gebot sicherte am Dienstag in Gera die Demonstrat­ionen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany