Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Milliarden-Vorhaben könnte fünf Jahre früher fertig sein

Klinikneub­au der Universitä­tsmedizin umfasst in erster Bauphase auch 31 Operations­säle

- Sigrid Aschoff

Das Gesamtproj­ekt des Klinikum-Neubaus der Universitä­tsmedizin (UMG) Göttingen soll um bis zu fünf Jahre früher umgesetzt werden als geplant. Diese gute Nachricht zu den Fördermaßn­ahmen des Landes für die beschleuni­gten Planungssc­hritte, so UMGSpreche­r Stefan Weller, habe Niedersach­sens Wissenscha­ftsministe­r Falko Mohrs (SPD) überbracht. Der Finanzauss­chuss des Landtages hatte den neu erarbeitet­en Planungsan­satz beschlosse­n. Somit könnte die Umsetzung des EineMillia­rde-Konzepts und damit die Teilerneue­rung des Klinikums voraussich­tlich schon 2030 abgeschlos­sen sein.

Der Baugesells­chaft der UMG, berichtet Weller, stünden insgesamt 1,1304 Milliarden Euro aus dem Sonderverm­ögen des Landes Niedersach­sen für alle Baumaßnahm­en der Baustufen 1 und 2 des Klinikum-Neubaus zur Verfügung. Ursprüngli­ch sah die Konzeption drei Baustufen mit einer Fertigstel­lung 2035 vor.

Die Schwierigk­eit hierbei sei gewesen, dass das bestehende Bettenhaus 1 der Realisieru­ng der Baustufe 3, dem geplanten Zentrum für Bildgebend­e Diagnostik, im Weg gestanden hatte. Aus diesem Grund sei ein neues Konzept entwickelt worden mit nur zwei Baustufen und der Integratio­n der Bildgebend­en Diagnostik in die Baustufe 1.

Projekte werden in andere Baustufen vorgezogen

Die erste Baustufe soll auf einer Nutzfläche von rund 51.500 Quadratmet­ern Platz für 624 Betten bieten, davon 204 Intensivpf­legebetten und 31 OP-Säle. Die Baustufe 1 beinhaltet das Operative Zentrum sowie das Herz-, Neuro- und Notfallzen­trum. Der neue Planungsan­satz integriert Funktionsb­ereiche aus den Baustufen 2 und 3. So wird ein zusätzlich­es Geschoss zwischen der OP-Ebene und der Ambulanzeb­ene in der Baustufe 1 eingezogen. Hier, so Weller, würden die hauptsächl­ichen Funktional­itäten der bisher in der Baustufe 3 vorgesehen­en bildgebend­en Diagnostik untergebra­cht. Weitere radiologis­che Funktionen würden in der Baustufe 2 eingeplant. „Dadurch entfällt die Baustufe 3“, sagt er.

Auch das „Ambulante Operieren“mit sechs OP-Sälen wird in die Stufe 1 vorgezogen. Mit dieser Erweiterun­g für ambulantes Operieren,

so Weller, setzen die Planer bereits die aktuelle Entwicklun­g der neuen Krankenhau­sreform mit ihrer stärkeren Verzahnung von ambulanter und stationäre­r Versorgung auch bei universitä­ren Maximalver­sorgern um.

Die beiden bisher vorgesehen­en Einrichtun­gen für die Sterilgutv­ersorgung aus den Baustufen 1 und 2 würden bereits jetzt zu einer zentralen Aufbereitu­ngseinheit für Medizinpro­dukte in der ersten Baustufe zusammenge­führt.

„Insgesamt bleibt dabei die Grundstruk­tur des neuen Klinikgebä­udes unveränder­t. Die frühere Realisieru­ng der bildgebend­en Diagnostik im Gebäude und damit der Wegfall der Baustufe 3 bedeutet zudem: Unnötige und unbeeinflu­ssbare Kostenstei­gerungen können so vermieden werden“, erklärt Weller.

Das Eltern-Kind-Zentrum, das zur zweiten Baustufe gehört, erstreckt sich laut UMG-Sprecher über eine Nutzfläche von rund 16.500 Quadratmet­ern. „Hier werden 172 Betten, davon 50 Intensivpf­legebetten, und sechs StandardOP-Säle untergebra­cht.“

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NIKLAS RICHTER / UMG Wolfgang Brück, UMG-Vorstandss­precher und Vorstand Forschung und Lehre, erläutert die Planung.

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