Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)
Future Voices geben Liebhaberkonzert
Den Ausnahmechor hat eine besondere Einladung erreicht, er macht ein öffentliches Ereignis daraus
Erst erstaunt, dann sehr erfreut war Mario Berend aus Gernrode, als ihn vor einigen Tagen ein Anruf ereilte. Er kaum aus dem Büro des Landrates. Es ging um eine Konzertanfrage für den Chor Future Voices, den Berend als Musiklehrer am Heiligenstädter Lingemanngymnasium vor 24 Jahren aus der Taufe gehoben hat. Konzertanfragen bekommt der Chor viele. Diese hier aber ist besonders, denn am Ende kam und kommt etwas fast ganz anderes heraus, als ursprünglich geplant.
Landrat Werner Henning (CDU) hat am Montag, 16. Oktober, den Ausschuss der Hessischen Landesbank (Helaba) zu einer Klausurtagung zu Gast. „Und er wollte den Gästen zum Abschluss einen kulturellen Höhepunkt bieten“, erzählt Mario Berend. „So kam die Frage, ob wir als Future Voices ein kleines
Das Konzert wird ein Liebhaberkonzert für die Öffentlichkeit. Ohne Eintritt, ohne Spendenaufruf, nichts dergleichen. Mario Berend, Leiter und Gründer des Chores Future Voices am Heiligenstädter Lingemanngymnasium
Konzert für den Ausschuss geben könnten.“
Jetzt wird es nicht ein kleines, sondern ein großes Konzert. Denn als Mario Berend die Frage stellte, um wie viele Gäste es sich denn einige handele und die Antwort hörte, kam er ins Grübeln. „25“, lautet die Zahl. Der Chor aber besteht allein schon aus 90 Leuten. „Das fand ich schwierig. Denn wenn mehr Menschen auf der Bühne stehen als davor, das ist kein glückliches Verhältnis“, sagt er. „Die Kinder und Jugendlichen bekommen da kaum ein Feedback, das bis zu ihnen oben ankommt.“Er stellte die Frage, ob man denn das Konzert nicht für die Öffentlichkeit freigeben könne, der Aufwand sei ja immerhin der gleiche. „Als Liebhaberkonzert“, schlug Berend dem Landkreis vor. Kurz darauf kam die Freigabe: Ja.
Darüber ist Mario Berend genauso glücklich wie sein Chor. In den vergangenen Wochen haben die „Future Voices“nämlich mehrfach
ihre neue Show aufgeführt. Die Karten waren innerhalb der Schullandschaft so schnell weg, dass eine öffentliche Werbung dafür gar nicht notwendig war beziehungsweise auch nicht mehr in Frage kam. So aber hatten viele Fans des Chores das Nachsehen. „Wir werden bei dem Konzert in der Heiligenstädter Martinskirche ein Best of dieser neuen Show präsentieren, ohne Spielszenen, allein die Musik. Und:
Der Eintritt ist frei, es wird um keine Spende gebeten, nichts.“
Die neue Produktion heißt „Das Rätsel der Rillen“. Auf dem Cover des Programmheftes ist ein altes Grammophon zu sehen, dazu ein alter Koffer. Die beiden Hauptfiguren Amalia (Linda Trost) und Nicholas (Nils Fritsch) befinden sich in einem sogenannten Escape Room. Sie müssen Rätsel lösen. Hinweise und Antworten finden
sich in der Musik, die abgespielt werden muss, teilweise kratzt die Nadel in den Rillen der Schallplatten Zahlen frei, die wieder in Kombination mit anderen Antworten zu den Lösungen führen. Die größte Überraschung folgt zum Schluss.
Die Gäste werden eine Stunde lang die Musik genießen können, darunter auch Welthits wie „The final Countdown“von Europe oder „Bohemian Rhapsodie“von
Queen. Mario Berend kann es selbst kaum glauben, dass aus der Suche damals im Herbst 1999 nach Schülern für einen Schulchor solch ein dauerhafter großer Chor mit nicht nur gleichbleibender, sondern ständig wachsender Qualität geworden ist.
Das Konzert findet am Montag,
16. Oktober, um 19.30 Uhr in der Martinskirche Heiligenstadt statt.