Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Kirche in Zwinge soll saniert werden

Fenster sind dank Lottomitte­ln und Eigenleist­ung erneuert. Erneute Förderantr­äge sind teilweise erfolgreic­h

- Kerstin Rehwald

Eichsfeld. Im Nord-Eichsfelde­r Zwinge ist die Kirche in die Jahre gekommen. Bald 100 Jahre ist es her, dass St. Jakobus umfangreic­h saniert wurde. Jetzt brauchen Kirche und Turm ein neues Dach, bevor auch das Fachwerk im Turm, die Mauern und der Innenraum erneuert werden können.

„So eine Dachrepara­tur ist teuer und aus eigenen Mitteln nicht zu stemmen“, berichten Zwinges Bürgermeis­terin Andrea Schwarze (Freie Wähler) und Dirk Bierwirth vom Gemeindeki­rchenrat. „Daher hatten wir Fördermitt­el beantragt.“Zweimal habe man einen Antrag beim Landesprog­ramm „Förderung für kleine Dorfkirche­n“gestellt, zweimal sei er abgelehnt worden.

Um doch noch etwas für ihre unter Denkmalsch­utz stehende Kirche zu erreichen, baten die beiden kurzerhand die für den Wahlkreis zuständige Landtagsab­geordnete Christina Tasch (CDU) um Unterstütz­ung. Sie schaffte es, Gelder aus Lottomitte­ln zu organisier­en. „Wir konnten erstmal klein anfangen, und die Sanierung der Kirchenfen­ster in Angriff nehmen“, zeigt sich Dirk Bierwirth froh. „Auch das war dringend notwendig.“

8000 Euro erhielt die Kirchengem­einde aus dem „Lotterieto­pf“, weitere 3300 Euro stellte sie in Eigenleist­ung zur Verfügung. Inzwischen sind alle zwölf großen Kirchenfen­ster wieder instandges­etzt. Während die Erfurter Bau- und

Kunstglase­rei Sabransky die Bleivergla­sung erneuerte, reparierte Tischlerme­ister Hans-Werner Carl ehrenamtli­ch die Holzrahmen

zweier Fenster. Auch das für die Reparature­n notwendige Gerüst stellte der Gemeindeki­rchenrat in Eigenregie zur Verfügung.

„Es muss erstmal mit etwas angefangen werden, und dann geht es auch weiter“, sind sich Andrea Schwarze und Dirk Bierwirth einig. „Ohne die finanziell­e Unterstütz­ung hätten wir das nicht geschafft. Wir sind froh, dass die Bleiglasfe­nster nun wieder dicht sind.“

Im Jahr 1929 erhielt die evangelisc­he Dorfkirche in Zwinge zum letzten Mal eine umfangreic­he Erneuerung. Damals wurde das alte Fachwerk des Kirchensch­iffs durch stabile Mauern ersetzt, das Fachwerk im Turm blieb erhalten. „Das Kirchendac­h ist alt und muss dringend erneuert werden“, erklärt Dirk Bierwirth. „Inzwischen dringt schon Feuchtigke­it ein.“Besonders die aus dem Jahr 1774 stammende Orgel sei gefährdet. „Auf dem Dachboden über der Orgel haben wir schon ein Plane liegen.“

Dachsanier­ung kostet 130.000 Euro

Dank der Lottomitte­l haben Dirk Bierwirth und Andrea Schwarze wieder Mut gefasst und mit der Unterstütz­ung von Gemeindeki­rchenratsm­itglied Daniela Hackethal-Brodhun erneut Förderantr­äge für die Dachrepara­tur gestellt. 130.000 Euro soll die Sanierung kosten. Gelder vom Kirchenkre­is Nordhausen seien bereits bewilligt. „Wenn alle Mittel genehmigt würden, dann hätten wir zwei Drittel der Summe zusammen“, sagen die beiden. „Den Rest versuchen wir, über Spenden zu finanziere­n.“

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KERSTIN REHWALD (2) / DIRK BIERWIRTH Engagieren sich für die Sanierung der Kirche in Zwinge: Dirk Bierwirth vom Gemeindeki­rchenrat, CDULandtag­sabgeordne­te Christina Tasch und Bürgermeis­terin Andrea Schwarze (von links). Foto rechts oben: Die Orgel in der Zwinger Kirche stammt aus dem Jahr 1774 rechts unten: Die Fenster der Kirche in Zwinge werden restaurier­t.
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