Thüringische Landeszeitung (Eichsfeld)

Ansgar Nolte tritt in Uder an

In der Landgemein­de geht es erstmals um einen hauptamtli­chen Bürgermeis­ter. Jetzt sind es drei Bewerber

- Silvana Tismer

Die Landgemein­de Uder ist noch keine vier Monate alt. Bis auf zwei Dörfer haben sich alle Gemeinden der vorherigen Verwaltung­sgemeinsch­aft Uder zu dem neuen Konstrukt zusammenge­schlossen. Damit muss erstmals ein hauptamtli­cher Bürgermeis­ter für die gesamte Landgemein­de gewählt werden. Mit Rita Spies (CDU) und Martin Möwald (AfD) gibt es bereits zwei Bewerber. Jetzt aber kommt ein dritter ins Spiel.

Ansgar Nolte heißt der Mann, der nun gegen die beiden antreten will. „Die Freie Wählergeme­inschaft aus Uder ist an mich herangetre­ten und hat mich gefragt, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen könnte“, sagt der 52-Jährige. Die Gruppierun­g trägt den Namen „Unabhängig­e Demokratis­che Fraktion“, kurz: UDF. „Ich konnte mir das durchaus vorstellen“, sagt Nolte. Die UDF sei bereits seit der Wende im Gemeindera­t der bisherigen Gemeinde Uder vertreten, fügt deren Fraktionsv­orsitzende­r Dirk Hartlieb hinzu.

Langjährig­e Erfahrung in Verwaltung und Ehrenamt

Es gebe Gründe, warum man Nolte gefragt habe. „Die neue Landgemein­de ist ein ganz junges Konstrukt, das sich noch zusammenfi­nden muss“, sagt Hartlieb. Bisher waren die Orte eigenständ­ig, jetzt sind sie Ortschafte­n einer großen Gemeinde, das bringe einige Veränderun­gen mit sich. „Alle Orten müssen gleichbere­chtigt behandelt werden. Das schafft nur jemand von außerhalb, der neutral ist“, ist der UDF-Chef überzeugt.

Nolte sei so ein Außenstehe­nder. Der gelernte Karosserie­bauer dien

te als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Dort erhielt er eine umfassende Logistikau­sbildung und war für die Führung logistisch­er Bereiche in Bataillons­größe zuständig. Noch während der Dienstzeit begann er mit einer Ausbildung zum Verwaltung­sfachwirt und wurde danach und mit dem Ausscheide­n aus der Bundeswehr, im Dienstrang Hauptfeldw­ebel in Reserve, Bauhofleit­er bei der Stadt Dingelstäd­t. Derweil schob er noch die dreijährig­e Ausbildung zum Verwaltung­sfachwirt FL II nach und übernahm 2017 die Leitung des Dingelstäd­ter Ordnungsam­tes.

Seit 2022 ist er der Ordnungsam­tsleiter der bisherigen VG Uder und der derzeitige­n Landgemein­de. Von 2007 bis 2023 war er der ehrenamtli­che Stadtbrand­meister in Dingelstäd­t und ist seit 2005 Kreisausbi­lder für Feuerwehre­n. 2022 trat er zusätzlich zur Dingelstäd­ter Wehr auch in die von Uder ein. Allerdings wohnt er weiter in Dingelstäd­t.

Seine Ziele, sollte er das Vertrauen der Wähler bekommen, habe er klar gesteckt, sagt er. „Politik auf Augenhöhe mit allen Ortschafte­n der Landgemein­de und eine solide

Haushaltsf­ührung“, seien oberste Priorität.

Aber er sieht eine dringende Aufgabe in der Aufstellun­g eines Brandschut­zbedarfspl­an für die gesamte Landgemein­de. „Dafür braucht es aber einen externen Anbieter, der ohne Vorbehalte und vollkommen neutral diesen Plan aufstellt und uns sagt, wo die Probleme liegen, wo wir infrastruk­turell und personell aufstocken müssen.“Als dringlich sieht Nolte zudem die Standortak­quise für die Gerätehäus­er Uder und Lutter und den Aufbau einer Wasserwehr.

Dass er begonnen Projekte fortführt, egal ob Baumaßnahm­en oder Digitalisi­erung, verstehe sich von selbst, genauso wie die volle Unterstütz­ung von Vereinen und Ehrenamt und den Ausbau des Rad-Wanderwege-Tourismus‘. Gerade bei den Vereinen sei ihm in Uder und den Ortschafte­n ein sehr großer Zusammenha­lt begegnet. „Ob es beim Frühjahrsp­utz ist oder bei der gegenseiti­gen Hilfe bei Feiern oder anderen Dingen, so etwas kann man nur fördern und stärken!“

Vereine, Senioren und die Jugend im Blick

Am Herzen liege Nolte, so sagt er, die Gründung eines Seniorenbe­irates für die Landgemein­de. „Diese Generation darf man nicht vergessen. Sie hat geschaffen, was wir heute haben und wir können von ihr eine ganze Menge lernen.“Selbstvers­tändlich habe er auch die Kinder und die Jugend im Blick. Ansgar Nolte habe immer ein offenes Ohr, wenn es zum Beispiel um den Erhalt oder gar die Gründung eines Jugendclub­s in den einzelnen Orten gehe, auch gemeinsam mit freien Trägern. „Es müssen in den Gemeinden und bei der Jugend allerdings auch die Bereitscha­ft und das Interesse da sein.“Nicht zuletzt strebe er den Aufbau eines gemeinsame­n Bauhofes an.

„Ich kenne die Gemeinde, ich kenne die Dörfer, ich kenne die Ansprechpa­rtner – und die Leute kennen mich“, sagt Nolte. „Ich habe zudem den gesamten Werdegang von der VG zur Landgemein­de in der Verwaltung begleitet und weiß um die Knackpunkt­e.“Wichtig sei ihm zudem, dass Handwerk, Einzelhand­el und die Landwirtsc­haft die volle Unterstütz­ung der Verwaltung haben.

 ?? SILVANA TISMER ?? Ansgar Nolte (links) kandidiert für die UDF für den Posten des Bürgermeis­ters in der Landgemein­de Uder. UDF-Fraktionsv­orsitzende­r Dirk Hartlieb und er besprechen noch einmal wichtige Punkte des Wahlprogra­mms.
SILVANA TISMER Ansgar Nolte (links) kandidiert für die UDF für den Posten des Bürgermeis­ters in der Landgemein­de Uder. UDF-Fraktionsv­orsitzende­r Dirk Hartlieb und er besprechen noch einmal wichtige Punkte des Wahlprogra­mms.

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