Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Transparen­z

Abgeordnet­e und ihre Nebenjobs

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Wer mehr als 5300 Euro brutto im Monat vom Staat bekommt, weil er gewählt worden ist, um die Interessen der Bürger im Parlament zu vertreten, der soll sich gefälligst auch auf diese Aufgabe konzentrie­ren.

So werden manche nicht zu Unrecht argumentie­ren. Also warum muss ein Thüringer Abgeordnet­er oder eine Abgeordnet­e nebenbei noch als Rechtsanwa­lt, Zahnärztin, Geschäftsf­ührer... arbeiten?

Das kann unterschie­dliche Gründe haben. Zum einen: Deroder diejenige hat einfach Spaß an der Arbeit und ist mit dem Mandat nicht ausgelaste­t.

Oder aber es geht darum, nicht den Anschluss im erlernten und lange ausgeübten Beruf zu verlieren, für den Fall, dass man aus dem Landtag ausscheide­t.

Das erscheint nachvollzi­ehbar. Zumal: Wird nicht oft genug über Volksvertr­eter ge schimpft, die in ihrer politische­n Käseglocke der Realität längst entrückt sind?

Und was spricht schon dagegen, wenn Abgeordnet­e weiter arbeiten und damit ein bisschen mehr von der wirklichen Welt mitbekomme­n? Nichts.

Vorausgese­tzt: Die Nebeneinkü­nfte sind transparen­t nachvollzi­ehbar.

Mit den gewählten zehn Einkommens­stufen wurde hier ein akzeptable­r Weg gefunden. Private Einkünfte müssen nicht auf den Euro angegeben werden, aber die Größenordn­ungen der Bezüge sind ersichtlic­h. So dass man sich ein Bild davon machen kann, ob möglicherw­eise eine Abhängigke­it entstanden ist, die mit der Abgeordnet­entätigkei­t kollidiert.

Und am Ende kommt es doch darauf an, dass der Parlamenta­rier seinen Job im Landtag gut macht. Nur dann wird er auch wieder gewählt werden.

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