Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Liebe in den Zeiten der Glaubenskriege
Domstufenfestspiele zeigen Verdis „Troubadour“
ERFURT. Blutige Glaubenskriege, Rache, Intrige, Liebe, Eifersucht und Hexenverbrennung: All das bietet Giuseppe Verdis Oper „Troubadour“bei den Erfurter Domstufen-festspielen. Vom 10. bis 28. August wird das Stück an 15 Abenden vor der nächtlichen Kulisse des Mariendoms zu sehen sein. Die Handlung spielt kurz nach 1400 in Spanien. Das Domensemble biete sich somit als Hintergrund für die Oper geradezu an, sagte der Generalintendant des Theaters Erfurt, Guy Montavon, am Mittwoch.
Hank Irwin Kittel konzentriert das Bühnenbild auf den Dom und dessen Unterbauten. Auch die jeweils 2000 Zuschauer auf der Tribüne werden auf das mehr als 800 Jahre alte gotische Gotteshaus schauen und nicht wie gewohnt auf die 70 Domstufen. Etwa 30 000 Besucher werden insgesamt erwartet.
Für Regisseur Jürgen R. Weber ist der „Troubadour“der Inbegriff der Oper durch die Chöre und Arien, zugleich durch die komplizierte Handlung eine Herausforderung für Regieteam und Sänger. Das im Mittelalter spielende Stück weise viele Parallelen zur Gegenwart auf.
Bereits 1966 hatte der damalige Intendant Bodo Witte die Genialität des Ortes für die Verdi-oper erkannt. Wegen der noch nicht ausgereiften Technik mussten sie damals Sänger und Musiker zuvor im Studio aufnehmen und dann Playback singen. (dpa)