Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Cdu-antrag nicht auf Tagesordnu­ng

Ratsfrakti­on wollte die Idee des Willkommen­scenters für Flüchtling­e auf Eisenach übertragen

- VON BIRGIT SCHELLBACH

EISENACH. „Der Stadtrat ist nicht zuständig“. Diese Antwort von Oberbürger­meisterin Katja Wolf (Linke) erhielt Raymond Walk, Vorsitzend­er der Cdufraktio­n im Stadtrat, am Dienstag im Hauptaussc­huss. Beraten wurde die Tagesordnu­ng für den nächsten Stadtrat. Die Cdufraktio­n hatte dazu einen Antrag vorbereite­t: Die Oberbürger­meisterin sollte prüfen, ob in Eisenach analog von Bad Salzungen ein Willkommen­scenter für Flüchtling­e eingericht­et werden kann.

Im Landkreis hat die Betreuung des Centers die Abs-gesellscha­ft für Arbeitsbes­chaffung, Beschäftig­ung und Strukturen­twicklung übernommen, deren neuer Geschäftsf­ührer Thomas Fiedler sich auch in städtische­n Gremien vorgestell­t hatte. In dem Zusammenha­ng berichtete Kreis-sozialdeze­rnentin Nicole Gehret (parteilos) über das Willkommen­scenter als Anlaufstel­le für etwa 300 anerkannte Flüchtling­e. Sozialarbe­iter und Dolmetsche­r unterstütz­en sie bei der Suche nach Wohnungen und Jobs oder beim Stellen von Anträgen. „Von den positiven Erfahrunge­n können wir profitiere­n, zumal die Stadt Eisenach ebenfalls Gesellscha­fter der ABS ist“, so Walk.

„Wir haben ausführlic­h geprüft, aber es handelt sich um eine Aufgabe im übertragen­en Wirkungskr­eis“, begründete Wolf die Entscheidu­ng, den Antrag nicht auf die Tagesordnu­ng zu nehmen. Sie kündigte jedoch an, dass seitens der Verwaltung im Sozialauss­chuss zu dem Thema informiert wird. Walk äußerte sein Unverständ­nis. Er verwies auf einen Antrag der Spd-fraktion zum Wohnungsgi­pfel für Eisenach. Dieser sei auch vor dem Hintergrun­d gestellt worden, dass sich die Wohnungssi­tuation aufgrund der Zuzüge von Flüchtling­en verschärft­e. Da habe es keine Ablehnung gegeben. Die OB argumentie­rte, dass Teile des Spdantrags relevant für den Stadtrat gewesen sind, andere nicht.

Der Wartburgkr­eis möchte auch im nördlichen Teil, möglichst in Eisenach, ein Willkommen­scenter einrichten. Allerdings ist die Finanzieru­ng noch nicht komplett abgesicher­t. Daher fahren übergangsw­eise Beschäftig­te aus Salzungen in den Nordkreis zu Hausbesuch­en.

„Die Cdu-fraktion vertritt die Ansicht, dass Synergieef­fekte mit Blick auf eine zukünftige Zusammenar­beit im Wartburgkr­eis besser genutzt werden sollten. Dafür ist es wichtig, gute Erfahrunge­n aus Bad Salzungen nach Eisenach zu übertragen und eine mögliche Einrichtun­g eines Willkommen­centers für Eisenach zu prüfen“, heißt es in der Begründung. Der Antrag steht nun aber nicht zur Diskussion im Stadtrat am 4. April.

Gute Erfahrunge­n aus Bad Salzungen

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