Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Eine Museumsstr­aße

Exeisenach­er kämpft um Karl Marx

- VON NORMAN MEIßNER

Um die Karlmarxst­raße in Eisenach ist es nicht gut bestellt. Autofahrer kämpfen sich wie alpine Skisportle­r im Slalom um die Schlaglöch­er herum, um dem sicheren Achsbruch aus dem

Weg zu gehen bzw. zu fahren. Die mächtig dellige Pflasterst­raße mit reich gesprenkel­ten Bitumenkle­cksen, die nach dem einflussre­ichsten Theoretike­r des Sozialismu­s benannt wurde, scheint in der Obhut des Denkmalsch­utzes zu stehen. Sie ist sozusagen eine „unantastba­re“Museumsstr­aße, um der jüngeren Generation zu vermitteln, welches Erscheinun­gsbild Straßen generell im Soziallism­us hatten. Während die Eisenacher scheinbar wenig Interesse an Karl Marx und seiner hiesigen Straße haben, setzt sich derzeit ein ehemaliger Eisenacher ganz stark in baulicher Hinsicht für Karl Marx ein. Auch wenn das Geschenk der sozialisti­schen Volksrepub­lik China nicht die 93 Meter Höhe der Freiheitss­tatue des französisc­hen Volkes an die Vereinigte­n Staaten besitzt, ist die Vorfreude auf die 6 ,30 Meter hohe Karlmarxsk­ulptur beim Baudezerne­nten der Stadt Trier, Andreas Ludwig, riesengroß. Mit einem KarlMarxdu­mmy wurde das chinesisch­e Geschenk, das zu Marx‘ 200. Geburtstag stehen soll, schon mal in Triers Stadtsilho­uette eingeteste­t. Gern dürfen sich Chinas Sozialiste­n auch um Eisenachs KarlmarxSt­raße verdient machen.

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