Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Stieglitz muss nicht schwitzen
Seinen Ehrgeiz hat der Magdeburger Faustkämpfer nicht verloren. Der Emtitel ist für den Exweltmeister aber nur eine Übergangsstation
Halbschwergewichtler Robert Stieglitz gibt sich vor dem Kampf am Samstag locker. Foto: Peter Gercke LEIPZIG. Endlich mal nicht täglich schwitzen und sich schon vor dem Kampf beim Gewichtmachen voll auspowern. Boxeuropameister Robert Stieglitz hatte vor seiner ersten Titelverteidigung im Halbschwergewicht an diesem Samstag in Leipzig gegen Nikola Sjekloca beste Laune. Der ehemalige Weltmeister im Supermittelgewicht war vor dem Kampf total locker.
„Ein Kilogramm ist entspannt, groß Gewicht muss ich nicht machen“, sagte am Mittwoch der 35-jährige Boxprofi, der in den vergangenen Monaten auch ohne Verletzungen blieb. Allerdings ist er gewarnt. Der aus Montenegro stammende Gegner (32 Siege mit 11 Knockouts/vier Niederlagen) hat noch nie vorzeitig verloren. Auch gegen die Schlagwucht von Arthur Abraham im Mai 2014 im WBO-WM-KAMPF ging es über die volle Distanz. „Sjekloca bringt viel Erfahrung mit, hat nur vier Niederlagen“, sagte Stieglitz (50 Siege darunter 29 Knockouts/5 Niederlagen), der bei einem Sieg weiter von „Kampf zu Kampf denken“will. Ein möglicher Wm-kampf ist jedoch das Ziel. „Er steht in allen Weltranglisten und den Top Ten, da gibt es noch viele Möglichkeiten. Ist er erfolgreich, geht die Reise weiter“, sagte Ulf Steinforth, Promoter von SES Boxing, über sein jahrelanges „Flaggschiff. Er ist ein Veteran, der so viel erreicht hat. Ich bin stolz darauf. Der Name SES ist ganz eng mit den Namen Robert Stieglitz verbunden.“
Auch weil er laut Steinforth mit Trainer Dirk Dzemski noch mal „eine neue Frische“reinbekommen hat. „Ich bin erst entspannt, wenn der Samstag gut gelaufen ist und er gewonnen hat. Es ist wichtig, dass Robert in gewissen Situationen nicht überzieht. Manchmal hatte er seine Emotionen nicht im Griff. Daran haben wir gearbeitet“, sagte der Coach.
Den zweiten Titelkampf im Halbschwergewicht bestreitet der Wbo-/wba-inter-contichampion Dominic Bösel gegen den Finnen Sami Enbom. Es geht auch um den dritten Intercontinental-titel. „Der Ibfgürtel ist ein traditioneller Titel, da rutsche ich nach oben und es warten interessante Gegner“, sagte Bösel, der gleich 1000 Fans in die Arena Leipzig mitbringt. „Das ist die Vorstufe zur WM, ein Statement in die Boxwelt. Denn es gab noch nie einen Boxer, der alle drei Titel im Continalbereich hatte.“
Der Großkampftag in der Arena Leipzig (22.30 UHR/MDR) beinhaltet insgesamt fünf Titelkämpfe. Aus der Messestadt steigt Sandra Atanassow gegen die Ungarin Gabriella Busa in den Ring. „Es ist eine riesengroße Freude für mich, hier boxen zu dürfen“, sagte Atanassow. (dpa)
Möglicher Wmkampf ist das nächste Ziel