Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Der Löwenbändiger
Frieder Aurich trainiert die Jugendgruppe des Radfahrvereins „Die Löwen“Weimar und sieht seine Arbeit als gesellschaftliche Aufgabe
Turnhalle zugute. Die Jungs haben viel Energie und machen eine Menge Lärm. Aurich aber bleibt gelassen. Im Kraftkreis bringt er seine Schützlinge zum Schwitzen – und zum Schweigen. Wenn auch nicht für lange.
Bereits einige Talente entdeckt
Der Nachwuchs der „Löwen“ist gut aufgestellt. Nicht zuletzt weil Aurich regelmäßig Sichtungstermine in Schulen durchführt. Dazu besucht er den Sportunterricht und lässt interessierte Kinder auf einem kleinen Rennrad, welches auf einer festen Rolle befestigt ist, so schnell treten wie sie können. Dann liest er die Geschwindigkeit ab und bietet talentierten Schülern an, zum Schnuppern in die Trainingseinheit zu kommen. Das sei aber sehr mühsam. Eine bessere Möglichkeit biete hier die Sportmeile im Atrium in Weimar, einem Einkaufszentrum. „Da sind die Eltern dabei und ich kann gleich einen Kontakt aufbauen“, sagt Aurich. Er habe dort schon einige Talente entdecken können. Auch gibt es einige seiner Schützlinge, die sich selbst zum Übungsleiter ausbilden lassen.
Diesen Haufen Testosteron zweimal die Woche in den Griff zu bekommen, kann sicher mitunter sehr anstrengend sein. Frieder Aurich macht es aber Spaß, es wurde ihm nie zu viel. „Ich mag Kinder, habe aber selbst keine. Deshalb genieße ich das Trainieren auch so sehr. Ich sehe das hier als meine gesellschaftliche Aufgabe an.“