Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Mihla zieht sich aus Vg-debatte zur Gebietsreform zurück
Gebietsreform: Gemeinderäte einstimmig für Empfehlung
MIHLA. Anhaltende Vorwürfe wegen der eigenen Vorgehensweise im Zuge der Gebietsreform will der Gemeinderat Mihla – und da besonders die Vertreter in der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hainich-werratal – nicht länger hinnehmen. Am Donnerstag fasste Bürgermeister Rainer Lämmerhirt (UWG) den Stand der Gespräche mit Treffurt zusammen. Und der Gemeinderat erteilte einem Gast das Rederecht: Fred Leise (FDP), Bürgermeister in Ebenshausen und Kritiker der Gebietsreform.
Uwe Lüttge, Fraktionschef der Unabhängigen Wählergemeinschaft im Gemeinderat, machte bereits in der letzten Vg-versammlung deutlich, dass Mihla eine Willensbekundung für Treffurt abgab, dass man aber noch keine vertragliche Unterschrift leistete. Dass ein Zusammenschluss der VG zu einer Einheits- oder Landgemeinde erfolgreich ist, wird in Mihla kritisch gesehen. Außerdem: Krauthausen müsse man endlich ausblenden, das habe das Land in mehreren Gesprächen signalisiert. Schließlich darf Treffurt nicht als Grundzentrum alleine bleiben.
Uwe Lüttge brachte eine Empfehlung im Gemeinderat ein, die einstimmigen Zuspruch fand. Die Eingemeindung Mihlas nach Treffurt wird als vorrangiges Ziel angesehen.
Den Mihlaer Vg-räten und dem Bürgermeister wird empfohlen, „sich im Rahmen der Sitzungen der VG und der Zusammenkünfte der Bürgermeister nur noch zu Verwaltungsangelegenheiten zu äußern“.
Weiter heißt es, dass bei Veränderungen der Rechtslage mit der Gebietsreform oder bei neuerlichen Informationen sich die Gemeinde Mihla vorbehält, die bisherigen Meinungen zu prüfen und anzupassen.
Fred Leise sieht den Bürgerwillen der kleinen Gemeinden übergangen und zweifelt das Meinungsspektrum der Mihlaer Bürger als Votum für den Gang nach Treffurt an. Leise sprach den Schulsitz für Mihla und den etwaigen Verwaltungssitz für Creuzburg an. Da herrsche keine Einigkeit mit Mihla.leise hob hervor, dass er sich für die Gemeinschaft in der VG einsetzt, die viel auf den Weg brachte.
Solch eine Hochzeitsprämie sei für ihn kein Anreiz und wohl Luft. Der ganze Prozess habe mit Demokratie nichts zu tun, meint er. Angeführt wurde das Land Hessen, wo eine Vielzahl der Gemeinden nach der Gebietsreform unterm Schutzschirm gerieten.
Rainer Lämmerhirt lud Fred Leise zur nächsten Beratung nach Treffurt ein. Leise sagte interessiert zu.