Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Neubau an Wartburgallee soll weniger wuchtig ausfallen
Ausschuss für Stadtentwicklung macht Vorgaben – Indoorkletterpark in Brauereigebäude kann entstehen
EISENACH. Ob die Bebauung dann tatsächlich so aussieht, wie es nach der Planzeichnung aus den Unterlagen der Bauvoranfrage hervorgeht, wird sich erst noch zeigen. Aber die Fläche hinter der Gedenkstätte „Goldener Löwe“in der Marienstraße unter Abriss der ehemaligen Schulspeisung bis an die Wartburgallee heran ist durchaus mit einem solchen Vorhaben bebaubar. Der Ausschuss für Stadtentwicklung gab dafür grünes Licht.
Der Plan sieht vor, dort einen Neubau auf der ganzen Breite hochziehen zu lassen, der direkt an den „Goldenen Löwen“anschließt. Dabei nimmt dieser Hauptbaukörper schon jetzt die umgebenden Gebäudehöhen und Dachneigungen auf. Die Ausschussmitglieder sahen, dass mit einer so angepassten Bebauung, nicht nur ein dort vorhandener baulicher Missstand behoben und das Stadtbild an dieser Einfahrt zur Stadt deutlich verbessert wird, sondern auch der daneben liegende Platz mit dem „Arbeiterdenkmal“darauf erheblich an Struktur gewinnt. Die Bebauung ist wie bei den benachbarten Villen an der Wartburgallee und beim „Goldenen Löwen“3- bis 4-geschossig geplant mit zwei Verbindungselementen. Nach Möglichkeit sollen im Erdgeschoss Geschäfte oder Praxen angesiedelt werden. Das hält der Ausschuss für sinnvoll, weil die dort bestehende fußläufige Verbindung bestehen bleiben soll Der Ausschuss für Stadtentwicklung vor Ort im Brauereihof.
und der Weg sehr nah am Gebäude entlang führt.
Aus Sicht des Ausschusses sollte aber statt des großen Einzelbauwerks besser an der Wartburgallee ein Solitärgebäude entstehen, das die Höhen, die Dachneigung und das Maß der benachbarten Villen aufnimmt. Dazu käme der Anbau an den „Goldenen Löwen“als Einzelbauwerk. Zudem rät der Ausschuss, den nötigen Fahrstuhl zur Hofseite einzuplanen. Durch die aufgesplittete Bebauung werde dem Gebäude auch die Wucht genommen, mit dem es die Villen, aber auch den „Goldenen Löwen“und die Wandelhalle zu erdrücken drohe. Die Bauvoranfrage bekam mit diesen Vorgaben aber große Zustimmung.
Einen Schritt weiter ist da schon Lutz Hoch, der seinen Bauantrag für die Umnutzung des Brauerei-gebäudes, in dem früher die Expedition zu finden
war, ebenfalls genehmigt bekam. Das Gebäude mit dem markanten Tonnendach befindet sich im hinteren Teil des Brauereihofes. Und genau in den Bereich dieses Tonnendaches soll ein Indoor-kletterpark gebaut werden und zwar im Dachbereich und dem darunterliegenden dritten Geschoss.
Erschlossen werden soll dieser Bereich durch eine angebaute, verglaste Treppenanlage, die später auch einen Fahrstuhl aufnehmen könnte. Die vorgelagerte Terrasse soll künftig als Dachterrasse für Besucher nutzbar gemacht werden, etwa für Eltern die dort den Blick auf die Wartburg genießen, wenn die Kinder klettern.
Der Aussschuss war sich einig, dass dieses Vorhaben sinnvoll ist, zumal das Gebäude ja nicht an der Wartburgallee direkt steht sondern im Hofbereich und somit auch etwa der Anbau der Treppenanlage sich Oben der Ist-zustand, unten die eingereichte Bebauung von Wartburgallee bis an den „Goldenen Löwen“in Marienstraße.
Fußweg zur Marienstraße bleibt erhalten
nicht negativ auf das Stadtbild auswirkt. Bereits im vorherigen Bauausschuss hatte Hoch für sein Vorhaben, ein „Bed&breakfast“-hotel im ehemaligen Verwaltungsgebäude
neben dem historischen Sudhaus einzurichten, Zuspruch erhalten. Mehrere Ausschussmitglieder bemängelten, dass es kein Konzept für die Gesamtfläche der früheren Brauerei gibt.