Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Geschichtl­iche Hintergrün­de um den Kreuzzug und die Rückkehr aus dem Heiligen Land

-

● Kaiser Friedrich II. konnte seinen Kreuzzug 1227 nicht wie geplant umsetzen. Er hatte dem Thüringer Landgrafen die Heerführun­g angetragen. Der Kaiser versprach freie Überfahrt und Verpflegun­g für Ludwig und sein Gefolge und zusätzlich 5000 Mark Silber.

● Ludwig brach mit etwa 200 Mann nach Italien auf und erreichte Anfang August Troya. Insgesamt sendete der Kaiser das gesamte Heer in drei Geschwader­n im Abstand von acht Tagen auf See. Im letzteren begaben sich Ludwig, enge Getreue und der Kaiser selbst aufs Schiff. Dieser Kreuzzug stand aber auf wackligen Beinen. Ein großer Teil des wartenden Heeres war vom Ausbruch einer sich schnell ausbreiten­den Seuche betroffen, bei der bereits eine große Zahl an Kreuzfahre­rn den Tod fanden, ehe sie das Heilige Land erreichten. Auch der Kaiser und Ludwig von Thüringen mussten erkrankt umkehren und gingen in Otranto an Land. Ludwig starb schließlic­h in Otranto. Sein Leichnam wurde bestattet, die Getreuen setzten ihre Reise fort.

● Da auch der Kaiser nicht ausreichen­d gesundete, brach er seine Heerfahrt ab, um sie im folgenden Sommer neu zu starten. Durch den Abbruch des Kreuzzuges, das Fehlen einer entscheide­nden Strategie und eine politisch wie militärisc­h unsichere Lage im Heiligen Land, brachen die Thüringer Kreuzfahre­r im Winter 1228 ihre Teilnahme ab und zogen gen Italien zurück.

● Dort angekommen gruben sie den Leichnam Ludwigs wieder aus, trennten die Gebeine von den fleischlic­hen Überresten und traten ihre Heimreise an. Im April 1228 erreichten sie deutschen Boden. In Bamberg trafen sie auf Elisabeth, die vom dortigen Bischof aufgenomme­n wurde und schworen ihr, sich für sie einzusetze­n, um ihr Wittum zu erlangen.

● Gemeinsam begaben sie sich nach Reinhardsb­runn, dem Hauskloste­r der Ludowinger, um feierlich die Gebeine Ludwigs beizusetze­n. Elisabeth verhalfen sie zu ihrem Wittum und einer angemessen­en finanziell­en Ausstattun­g. Doch sie konnten nicht verhindern, ihren vorgegeben­en Weg zu ändern.

● Start und Etappen der Reise:

7. Juni Lauchröden – Gasthaus „Dreiherren­stein“;

● 8. Juni „Dreiherren­stein“– Tambach-dietharz;

● 9. Juni Tambach-dietharz – Burg Liebenstei­n (Gräfenroda);

● 10. Juni Burg Liebenstei­n – Mühlburg; 11. Juni Mühlburg – Gasthof Freudentha­l

Newspapers in German

Newspapers from Germany