Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Stellen Fahrer Autos ab, stellen sich Wutanfälle ein

Parkende Autos behindern Verkehr in Creuzburge­r Bahnhofstr­aße und Kasseler Straße

- VON NORMAN MEIßNER

CREUZBURG. „Rechts und links wird geparkt und die Busse kommen nicht mehr durch“, schneidet Creuzburgs Bürgermeis­ter Ronny Schwanz (CDU) zur jüngsten Sitzung des Stadtrates ein aktuell gravierend­es Problem im Ort an. In der Kasseler Straße und ihrer Verlängeru­ng, die Bahnhofstr­aße, bestehen einige Engstellen. Stellen beidseitig Fahrzeugfü­hrer an diesen Stellen ihre Autos ab, stellen sich bei Nutzfahrze­ugführern Wutausbrüc­he ein, die ihnen mitunter die Weißglut ins Gesicht schnellen lässt. Für Brummifahr­er endet regelmäßig an solchen Nadelöhren für kostbare Minuten ihre Tour.

Kunden von Geschäften und Zustelldie­nste nutzen die Straße als Parkraum. Zur Diskussion unterbreit­ete der Bürgermeis­ter seinen Stadträten zwei mögliche Varianten zur Problemlös­ung. So könnte ein wechselsei­tiges bzw. teilweise auch beidseitig­es Parkverbot ausgewiese­n werden oder explizit an den breiteren Bereichen von Kasseler Straße und Bahnhofstr­aße einige Parkplätze ausgewiese­n werden. „Es gab schon einige Auffahrunf­älle aufgrund einer tief stehenden Sonne“, erzählt Ronny Schwanz zur Sitzung.

Bei der Variante mit den gekennzeic­hneten Parkplätze­n befürchten einige Stadträte Streitigke­iten unter den Anwohnern der beiden Straßen, denn einige Grundstück­seigentüme­r besitzen

keine Möglichkei­t, ihr Fahrzeug auf dem eigenen Anwesen abzustelle­n. „Da wird es Besitzansp­rüche geben“, schätzt Stadtrat Peter Baum (CDU), „wer einen Platz vor der Haustür hat, wird sagen ‚Vor meinem Haus ist mein‘.“Der Scherbdaer Stadtrat Klaus Rödiger (CDU) warnt, dass gekennzeic­hnete Parkbuchte­n zu Dauerparkp­lätzen werden könnten. Manfred Heller (FWG/ FDP) sprach sich für die Variante mit Halteverbo­tszonen an den Engstellen aus. „Diese finde ich sinnvoller.“

Eine weitere Idee schlägt vor, eine Seite komplett für das Parken freizugebe­n, während auf der anderen Straßensei­te ein absolutes Halteverbo­t ausgewiese­n wird. Ins Spiel wurde aber auch die Möglichkei­t der Ausweisung einer Einbahnstr­aße gebracht. In der Gegenricht­ung müsste der Verkehr dann über die Ortsumgehu­ng (B7) geleitet werden. Für Stadtrat Manfred Schorneck (FWG / FDP), der beruflich die Abteilung Verkehr bei der Kommunalen Nahverkehr­sgesellsch­aft (KVG) leitet,

sieht das Problem nicht als gravierend an, da die behinderte­n Linienbuss­e bisher nie eine längere Zeit verharren mussten.

Die Parksituat­ion in der Kasseler Straße und der Bahnhofstr­aße verschärft­e sich, nachdem der Grundstück­seigentüme­r den einstigen Kundenpark­platz am alten Rewe-markt einzäunte und damit die öffentlich­e Nutzung untersagte. „Eine Lösung zeichnet sich jetzt noch nicht ab – ich habe es als Arbeitsthe­ma in die Fraktionen gegeben“, sagt der Bürgermeis­ter.

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Wenn Fahrzeugfü­hrer in der Bahnhofstr­aße und der Kasseler Straße in Creuzburg zur gleichen Zeit gegenüberl­iegend ihre Autos Parken, kommen größere Fahrzeuge, wie Busse und Lkw, nicht mehr durch. Foto: Norman Meißner

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