Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Stellen Fahrer Autos ab, stellen sich Wutanfälle ein
Parkende Autos behindern Verkehr in Creuzburger Bahnhofstraße und Kasseler Straße
CREUZBURG. „Rechts und links wird geparkt und die Busse kommen nicht mehr durch“, schneidet Creuzburgs Bürgermeister Ronny Schwanz (CDU) zur jüngsten Sitzung des Stadtrates ein aktuell gravierendes Problem im Ort an. In der Kasseler Straße und ihrer Verlängerung, die Bahnhofstraße, bestehen einige Engstellen. Stellen beidseitig Fahrzeugführer an diesen Stellen ihre Autos ab, stellen sich bei Nutzfahrzeugführern Wutausbrüche ein, die ihnen mitunter die Weißglut ins Gesicht schnellen lässt. Für Brummifahrer endet regelmäßig an solchen Nadelöhren für kostbare Minuten ihre Tour.
Kunden von Geschäften und Zustelldienste nutzen die Straße als Parkraum. Zur Diskussion unterbreitete der Bürgermeister seinen Stadträten zwei mögliche Varianten zur Problemlösung. So könnte ein wechselseitiges bzw. teilweise auch beidseitiges Parkverbot ausgewiesen werden oder explizit an den breiteren Bereichen von Kasseler Straße und Bahnhofstraße einige Parkplätze ausgewiesen werden. „Es gab schon einige Auffahrunfälle aufgrund einer tief stehenden Sonne“, erzählt Ronny Schwanz zur Sitzung.
Bei der Variante mit den gekennzeichneten Parkplätzen befürchten einige Stadträte Streitigkeiten unter den Anwohnern der beiden Straßen, denn einige Grundstückseigentümer besitzen
keine Möglichkeit, ihr Fahrzeug auf dem eigenen Anwesen abzustellen. „Da wird es Besitzansprüche geben“, schätzt Stadtrat Peter Baum (CDU), „wer einen Platz vor der Haustür hat, wird sagen ‚Vor meinem Haus ist mein‘.“Der Scherbdaer Stadtrat Klaus Rödiger (CDU) warnt, dass gekennzeichnete Parkbuchten zu Dauerparkplätzen werden könnten. Manfred Heller (FWG/ FDP) sprach sich für die Variante mit Halteverbotszonen an den Engstellen aus. „Diese finde ich sinnvoller.“
Eine weitere Idee schlägt vor, eine Seite komplett für das Parken freizugeben, während auf der anderen Straßenseite ein absolutes Halteverbot ausgewiesen wird. Ins Spiel wurde aber auch die Möglichkeit der Ausweisung einer Einbahnstraße gebracht. In der Gegenrichtung müsste der Verkehr dann über die Ortsumgehung (B7) geleitet werden. Für Stadtrat Manfred Schorneck (FWG / FDP), der beruflich die Abteilung Verkehr bei der Kommunalen Nahverkehrsgesellschaft (KVG) leitet,
sieht das Problem nicht als gravierend an, da die behinderten Linienbusse bisher nie eine längere Zeit verharren mussten.
Die Parksituation in der Kasseler Straße und der Bahnhofstraße verschärfte sich, nachdem der Grundstückseigentümer den einstigen Kundenparkplatz am alten Rewe-markt einzäunte und damit die öffentliche Nutzung untersagte. „Eine Lösung zeichnet sich jetzt noch nicht ab – ich habe es als Arbeitsthema in die Fraktionen gegeben“, sagt der Bürgermeister.