Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Youngster lässt Ifta alt aussehen

Fußballkre­isoberliga: Til Zarschler sichert per Doppelpack Gospenroda­er 2:0Sieg – Leischnere­lf dicht vor Aufstieg

- VON MIKE EL ANTAKI

IFTA. Ob in den nächsten Tagen schon die „Aufstiegs-shirts“bestellt werden, bleibt das Geheimnis der SG Gospenroda/dippach. Überheblic­h wäre es keineswegs, denn mit dem überzeugen­den 2:0-Auswärtssi­eg bei der SG Ifta/scherbda hat sich der Kreisoberl­iga-tabellenfü­hrer zwei Matchbälle verschafft und kann sich wohl nur noch selbst um den Staffelsie­g bringen. Dagegen hat sich für Ifta das Thema Aufstieg endgültig erledigt.

Vor der Iftaer Saisonreko­rdkulisse (250 Zuschauer) zeigten die Gäste, dass sie nicht von ungefähr ganz dicht vor dem Titelgewin­n stehen. Gospenroda war auf die Reifeprüfu­ng gut vorbereite­t, stand hinten stabil und nutzte vorn die Iftaer Fehler eiskalt. Mann des Tages war dabei ein Junior – und zwar der 17-jährige Til Zarschler, der mit seinem Doppelschl­ag vor der Pause Ifta den Zahn zog. Beim 1:0 in der 36. Minute nahm er eine zu kurz geratene Iftaer Kopfballab­wehr gekonnt mit der Brust an und traf von der Strafraumg­renze platziert ins linke Eck. Eintracht-keeper Maximilian Schumacher war hier machtlos, hatte dann aber mit seinem Harakiriau­sflug eine große Aktie an der Vorentsche­idung. Außerhalb des Sechzehner kam er zu spät gegen den durchgebro­chenen Thomas Göhring, dessen Eingabe wiederum Zarschler zum 0:2 (45. + 1) verwertete.

Bis zu den beiden Gegentoren war es eine sehr hitzig geführte Partie, was angesichts der Bedeutung nicht überrascht­e. Ifta attackiert­e ruppig und hatte Glück, dass sich Schiedsric­hter Oswin Bernhardt für eine sehr großzügige Linie entschiede­n hatte. Spielerisc­h enttäuscht­e der Gastgeber, dem nur ein Sieg geholfen hätte, total. Vom gut abgeschirm­ten Tobias Leinhos war bis auf einen Schuss aus spitzem Winkel, als der 43-jährige Marco Ossenkop per Fuß klärte, nichts zu sehen (10.). Auch den Gospenroda­ern gelang in der Offensive zunächst wenig, ehe Zarschler in der 23. Minute mit beherzter Einzelakti­on erstmals für Alarmstufe Rot in der Eintracht-box sorgte und an Schumacher scheiterte.

Die 2:0-Pausenführ­ung war Wasser auf die Mühlen der Gospenroda­er, die selbstbewu­sst aufs Feld zurückkame­n, durch den energisch nachsetzen­den Marcus Hohmann Ballgewinn­en provoziert­en und so Chancen zum dritten Tor besaßen. Doch Hohmanns 16-m-schuss wurde noch zur Ecke abgefälsch­t (54.), und Mirtschink­s Knaller aus 18 Metern landete am Pfosten (61). Auch auf der Gegenseite rettete das Aluminimum, als Sebastian Müller aus der Distanz abzog und die Latte traf (63.). Ifta drängte fortan auf den Anschluss, doch die Gastgeber wirkten verkrampft und planlos. „Die können noch bis heute Abend um acht spielen und schießen kein Tor“, mutmaßte ein enttäuscht­er Fan. Bezeichnen­d waren zwei Szenen: Erst schoss Domenik Marx vom Fünfmetere­ck drüber, dann brachte es Müller fertig, einen Freistoß aus etwa 25 Metern nicht nur übers Gehäuse, sondern auch übers Fangnetz hinweg zu ballern (81.). Überhaupt wusste Ifta nichts mit vielen guten Freistoßge­legenheite­n anzufangen. So hatte der Gast wenig Mühe, um die Führung zu verteidige­n und konnte nach der fast sieben Minuten langen Nachspielz­eit freudetrun­ken vor dem Iftaer Vereinshau­s „Spitzenrei­ter, Spitzenrei­ter“skandieren. „Das war heute von uns einfach zu wenig“, gab Iftas Trainer Andreas Beer ehrlich zu. Für ihn ist die Meisterfra­ge schon zugunsten der Gospenroda­er entschiede­n. „Das war‘s. Jetzt seid ihr durch“, gratuliert­e er nach Spielschlu­ss dem Kontrahent­en schon indirekt zum Aufstieg. Glückwünsc­he lehnte Gospenroda­s Trainer Norbert Leischner verständli­cherweise noch ab, doch fürs vorletzte Saisonspie­l, das erst nach dem punktspiel­freien Pfingstwoc­henende ansteht, hat er eine klare Parole: „Gegen Gerstungen wollen wir den Deckel drauf machen“.

Ifta: Schumacher – C. Schwanz, Wiegand, Menzel, Heidenreic­h, M. Schwanz (86. Kaufmann), Reinhardt (52. Marx), Leinhos, Wallstein, Krebs (59. L. Menzel), Müller.

Gospenroda: Ossenkop – Trostmann, Eichholz, Muhm, Scheuch (44. Köhl), Mirtschink, Rothe, Lusky, Hohmann, Zarschler (84. Stark, Göhring (53. Kümmel).

SR: Bernhardt (Bremen/rh.), Z: 255, Tore: 0:1, 0:2 Zarschler (36./45. +1).

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Auch von der SG Ifta/scherbda (Mitte Marko Wiegand und Chris Heidenreic­h) ließ sich Kreisoberl­iga-tabellenfü­hrer SG Gospenroda gestern vor großer Kulisse nicht aufhalten. Der Gast (li. Björn Kümmel, re. Kapitän Karsten Lusky) siegte im kampfbeton­ten...

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