Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Youngster lässt Ifta alt aussehen
Fußballkreisoberliga: Til Zarschler sichert per Doppelpack Gospenrodaer 2:0Sieg – Leischnerelf dicht vor Aufstieg
IFTA. Ob in den nächsten Tagen schon die „Aufstiegs-shirts“bestellt werden, bleibt das Geheimnis der SG Gospenroda/dippach. Überheblich wäre es keineswegs, denn mit dem überzeugenden 2:0-Auswärtssieg bei der SG Ifta/scherbda hat sich der Kreisoberliga-tabellenführer zwei Matchbälle verschafft und kann sich wohl nur noch selbst um den Staffelsieg bringen. Dagegen hat sich für Ifta das Thema Aufstieg endgültig erledigt.
Vor der Iftaer Saisonrekordkulisse (250 Zuschauer) zeigten die Gäste, dass sie nicht von ungefähr ganz dicht vor dem Titelgewinn stehen. Gospenroda war auf die Reifeprüfung gut vorbereitet, stand hinten stabil und nutzte vorn die Iftaer Fehler eiskalt. Mann des Tages war dabei ein Junior – und zwar der 17-jährige Til Zarschler, der mit seinem Doppelschlag vor der Pause Ifta den Zahn zog. Beim 1:0 in der 36. Minute nahm er eine zu kurz geratene Iftaer Kopfballabwehr gekonnt mit der Brust an und traf von der Strafraumgrenze platziert ins linke Eck. Eintracht-keeper Maximilian Schumacher war hier machtlos, hatte dann aber mit seinem Harakiriausflug eine große Aktie an der Vorentscheidung. Außerhalb des Sechzehner kam er zu spät gegen den durchgebrochenen Thomas Göhring, dessen Eingabe wiederum Zarschler zum 0:2 (45. + 1) verwertete.
Bis zu den beiden Gegentoren war es eine sehr hitzig geführte Partie, was angesichts der Bedeutung nicht überraschte. Ifta attackierte ruppig und hatte Glück, dass sich Schiedsrichter Oswin Bernhardt für eine sehr großzügige Linie entschieden hatte. Spielerisch enttäuschte der Gastgeber, dem nur ein Sieg geholfen hätte, total. Vom gut abgeschirmten Tobias Leinhos war bis auf einen Schuss aus spitzem Winkel, als der 43-jährige Marco Ossenkop per Fuß klärte, nichts zu sehen (10.). Auch den Gospenrodaern gelang in der Offensive zunächst wenig, ehe Zarschler in der 23. Minute mit beherzter Einzelaktion erstmals für Alarmstufe Rot in der Eintracht-box sorgte und an Schumacher scheiterte.
Die 2:0-Pausenführung war Wasser auf die Mühlen der Gospenrodaer, die selbstbewusst aufs Feld zurückkamen, durch den energisch nachsetzenden Marcus Hohmann Ballgewinnen provozierten und so Chancen zum dritten Tor besaßen. Doch Hohmanns 16-m-schuss wurde noch zur Ecke abgefälscht (54.), und Mirtschinks Knaller aus 18 Metern landete am Pfosten (61). Auch auf der Gegenseite rettete das Aluminimum, als Sebastian Müller aus der Distanz abzog und die Latte traf (63.). Ifta drängte fortan auf den Anschluss, doch die Gastgeber wirkten verkrampft und planlos. „Die können noch bis heute Abend um acht spielen und schießen kein Tor“, mutmaßte ein enttäuschter Fan. Bezeichnend waren zwei Szenen: Erst schoss Domenik Marx vom Fünfmetereck drüber, dann brachte es Müller fertig, einen Freistoß aus etwa 25 Metern nicht nur übers Gehäuse, sondern auch übers Fangnetz hinweg zu ballern (81.). Überhaupt wusste Ifta nichts mit vielen guten Freistoßgelegenheiten anzufangen. So hatte der Gast wenig Mühe, um die Führung zu verteidigen und konnte nach der fast sieben Minuten langen Nachspielzeit freudetrunken vor dem Iftaer Vereinshaus „Spitzenreiter, Spitzenreiter“skandieren. „Das war heute von uns einfach zu wenig“, gab Iftas Trainer Andreas Beer ehrlich zu. Für ihn ist die Meisterfrage schon zugunsten der Gospenrodaer entschieden. „Das war‘s. Jetzt seid ihr durch“, gratulierte er nach Spielschluss dem Kontrahenten schon indirekt zum Aufstieg. Glückwünsche lehnte Gospenrodas Trainer Norbert Leischner verständlicherweise noch ab, doch fürs vorletzte Saisonspiel, das erst nach dem punktspielfreien Pfingstwochenende ansteht, hat er eine klare Parole: „Gegen Gerstungen wollen wir den Deckel drauf machen“.
Ifta: Schumacher – C. Schwanz, Wiegand, Menzel, Heidenreich, M. Schwanz (86. Kaufmann), Reinhardt (52. Marx), Leinhos, Wallstein, Krebs (59. L. Menzel), Müller.
Gospenroda: Ossenkop – Trostmann, Eichholz, Muhm, Scheuch (44. Köhl), Mirtschink, Rothe, Lusky, Hohmann, Zarschler (84. Stark, Göhring (53. Kümmel).
SR: Bernhardt (Bremen/rh.), Z: 255, Tore: 0:1, 0:2 Zarschler (36./45. +1).