Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Kulisse und Wetter beflügeln Theatervergnügen
Gastspiel der „Werralöwen“auf dem Schlosshof bei Ideenwerkstattteam in Oberellen
OBERELLEN. Volltreffer. So lässt sich das Gastspiel der Theatergruppe „Werralöwen“am Samstag in Oberellen mit einem Wort beschreiben. Was die Mitglieder der Ideenwerkstatt Schlosshof gemeinsam mit dem Laienensemble auf die Beine stellten, entzückte das zahlreich erschienene Publikum. „Toll, toll, toll“, so der Kommentar einer Erstbesucherin. Wetter, Ambiente, Theater, Service – bis auf eine nach der erste Pause verstopfte Damentoilette stimmte so ziemlich alles an diesem Abend.
Mit der Komödie „Neurosige Zeiten“hatten die Werralöwen vor Wochen bereits in ihrer Heimstätte, dem Lauchröder „Löwensaal“, Premiere (wir berichteten). Das Gastspiel auf dem Obereller Schlosshof war ebenso brillant, hatte ob der Kulisse aber sogar noch eine romantischer Note.
Die Mitglieder der Bürgerinitiative haben sich zum Ziel gesetzt, den Ortskern samt Schloss zu revitalisieren, Oberellen einen Kick und neue Wohnungen zu verpassen. Das ist ein weiter Weg, und dafür braucht
es Geld und Lobby. Mit Aktionen wie dem zweiten Gastspiel der Werralöwen soll dies unter
anderem gelingen. Es ist ein kleiner Stein im Mosaik, so wie das „Bunte Schlosstreiben“im September, das diesmal noch üppiger werden soll, verrät Mitstreiter Andree Heinemann.
So ein Open-air-theaterabend ist sowohl für die Ideenwerkstätter als auch die Werralöwen ein Kraftakt, vor allem aus logistischer Sicht. Eine Bühne muss gemietet, die Kulissen transportiert, auf- und wieder abgebaut, für Speis‘ und Trank gesorgt werden. Der Aufwand aber hat sich zumindest aus Sicht des begeisterten Publikums gelohnt. Im „Obereller Irrenhaus“, angelehnt an die in einem solchen spielenden Komödie, waren alle zufrieden, gab es am Samstag nicht nur ein Happy End im Stück.
Die Spieler der Werralöwen liefen in Oberellen nochmals zu großer Form auf. Was das elfköpfige Spielerteam samt der Hinterden-kulissen-mannschaft bot, genügte professionellen Ansprüchen. Wie gut sich das Publikum unter der Leitung eines brillant aufgelegten Thomas Möller unterhalten fühlte, zeigte permanenter Szenenapplaus und Lachsalven-dauerfeuer. Es war nicht das letzte Gastspiel in Oberellen, versprach Mitstreiter Klaus Adam unter viel Applaus.