Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Bildgewaltiges Kriegsepos
Mit seinem Kriegsthriller „Dunkirk“erinnert der britische Starregisseur Christopher Nolan („The Dark Knight“) an die Evakuierung von 330 000 Soldaten vom Strand der französischen Stadt Dünkirchen, unmittelbar bevor die deutsche Wehrmacht vorrückte. Dank tatkräftiger Hilfe von britischen Zivilisten konnten damals unzählige Männer gerettet werden. „Dunkirk“zeigt die Ereignisse dieser entscheidenden Ta ge aus drei Perspektiven: Tommy wartet auf dem Land mit den anderen Soldaten auf seine Evakuierung. Die Rafpiloten Farrier und Collins wehren in ihren Spitfirekampfjets die gegnerischen Luftangriffe ab. Und Mr. Dawson versucht mit seinem Sohn Peter und dem jungen George auf dem Wasser so viele Leben wie möglich zu retten. Regisseur Nolan verzichtet dabei auf optische Schockeffekte wie Blut oder herumfliegende Körperteile. Außerdem zeigt er das Geschehen, ohne zu kommentieren oder zu politisie ren. So sind deutsche Soldaten in den Straßen oder Flugzeugen weder zu erkennen, noch werden sie überhaupt als Deutsche bezeichnet. „Der Feind“heißt es lediglich am Anfang des Films. Genauso wenig sind Politiker zu sehen – der Film spielt sich ausschließlich im Mikrokosmos Dünkirchen ab, im Radius und aus Sicht der Betroffenen. „Dunkirk“ist in erster Linie ein Film über einen Überlebenskampf, der seine Zuschauer die Strapazen und den Albtraum der Protagonisten aus der Nähe erleben lässt..