Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Drei Mal in drei Jahren auf Menschen geschossen

In Thüringen hat die Polizei dabei einen Mann getötet – Hochschule in Münster macht bundesweit­e Erhebung

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ERFURT. Die Thüringer Polizei hat bei Einsätzen in den vergangene­n drei Jahren drei Schüsse gegen Menschen abgegeben. Dabei wurde ein Mann getötet, wie die Landespoli­zeidirekti­on Erfurt und das Landeskrim­inalamt auf Anfrage der Deutschen Presse-agentur mitteilten.

Anfang Dezember 2015 hatte sich ein 48-Jähriger in seiner Wohnung in Erfurt verbarrika­diert. Als Beamte eines Spezialein­satzkomman­dos stürmten, ging der Mann mit einem Beil auf sie los. Ein Polizist wurde dabei an der Hand verletzt. Daraufhin schossen die Beamten. Der 48-Jährige starb später im Krankenhau­s. 2014 und 2016 gab die Polizei im Freistaat je einen Warnschuss ab, um die Flucht nach Verbrechen zu verhindern. Verletzt wurde niemand.

Bundesweit haben Polizisten 2016 elf Menschen erschossen, wie aus einer Erhebung der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster hervorgeht. 28 wurden verletzt. Wie der Todesfall in Erfurt 2015 gehen auch diese der Statistik zufolge auf Notwehr oder Nothilfe zurück. Letzteres bezeichnet Fälle, bei denen Polizisten anderen Menschen in Lebensgefa­hr helfen.

2015 starben 10 Menschen, 22 wurden verletzt. 2014 waren es 7 Tote und 30 Verletzte, und 2013 waren es der Statistik zufolge 8 Tote und 20 Verletzte.

Darüber hinaus schießen Polizisten vor allem, um gefährlich­e, kranke oder verletzte Tiere zu töten: 12 656 Mal 2016. (dpa)

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