Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Fragen & Antworten

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● Was ist geplant?

Die Thüringer Landesregi­erung hat in ihrem Koalitions­vertrag vereinbart, dass in Thüringen fünf Prozent des Waldes nicht mehr forstwirts­chaftlich genutzt werden sollen.

● Welche Rolle spielt der Possen? Rund um Sondershau­sen, im sogenannte­n Possenwald, könnten 2500 Hektar zusammenhä­ngende Fläche aus der Nutzung genommen werden. Vor allem die Naturschüt­zer fordern, dass die Waldwildni­sflächen keine Einzelbäum­e sein dürfen. Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) hat diese Argumentat­ion stets unterstütz­t, Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit Keller (Linke) sieht die Definition „zusammenhä­ngende Flächen“allerdings etwas anders.

● Welche Rolle spielen die Ministerin­nen? Anja Siegesmund (Grüne) will den Naturschut­z voran bringen und dabei zieht sie als grüne Ministerin im Umweltress­ort natürlich die Aufmerksam­keit auch in diesem Thema auf sich. Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit Keller hingegen vertritt die Interessen von Thüringen-forst. Der Staatsbetr­ieb ist ihrem Ministeriu­m zugeordnet.

● Wie ist der aktuelle Stand?

In mehreren Äußerungen haben sowohl Keller als auch Siegesmund deutlich gemacht, dass die Gesprächsb­asis der beiden Kolleginne­n immer noch vorhanden scheint und man zu einer Lösung kommen will.

● Wie wird vor Ort auf das Thema geschaut? In Sondershau­sen gibt es eine engagierte Bürgerinit­iative, die mit Unterschri­ftensammlu­ngen darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Menschen vor Ort das Vorhaben unterstütz­en. Aber es gibt auch Kritiker. Zu den Unterstütz­ern des Vorhabens zählt auch der Nabu Thüringen, der eine eigene Petition beim Thüringer Landtag eingebrach­t hat. Aber auch gegen die Nutzungsfr­eistellung des Waldes gibt es eine Petition, die von einem Unternehme­r der Forstindus­trie in Thüringen angestoßen wurde.

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