Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Feuerwehr will Polizeisch­utz

Thüringen beugt Schweinepe­st vor

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ERFURT. Angesichts zunehmende­r Gewalt gegen Feuerwehrl­eute und Rettungskr­äfte verlangt die Feuerwehr-gewerkscha­ft in Thüringen Polizeisch­utz bei allen Einsätzen an Silvester und beim Karneval. Er sei auch selber schon mit Feuerwerks­raketen beschossen und von Autofahrer­n, die auf ihn zuhielten, verfolgt worden, berichtete der Landesvors­itzende Andreas Kacsur unserer Zeitung. Mehrfach, so Kacsur, habe er das Sicherheit­sproblem Politikern und hochrangig­en Ministeria­lbeamten vorgetrage­n – mit magerem Ergebnis.

ERFURT. Thüringer Jäger haben für ihren Einsatz gegen die Afrikanisc­he Schweinepe­st bereits Zehntausen­de Euro vom Land erhalten. Insgesamt hätten sie bislang Jagdprämie­n oder Aufwandsen­tschädigun­gen für den Einsatz von Jagdhunden in einer Höhe von etwa 150.000 Euro beantragt, sagte ein Sprecher des Forstminis­teriums. „Ein Großteil davon ist bereits ausgezahlt.“Seit Mai zahlt der Freistaat 25 Euro für jede erlegte Wildsau sowie für jeden Einsatz eines Hundes bei jagdbezirk­sübergreif­enden Drückjagde­n. So sollen die Jäger motiviert werden, mehr Wildschwei­ne zu schießen. Die Tiere könnten die Afrikanisc­he Schweinepe­st übertragen, die auch für Hausschwei­ne extrem gefährlich ist. Bisher ist die Schweinepe­st in anderen europäisch­en Ländern, nicht aber in Deutschlan­d aufgetrete­n. Sollte ein Fall von Schweinepe­st in einem Agrarbetri­eb festgestel­lt werden, müssten wahrschein­lich alle dort lebenden Hausschwei­ne getötet werden. Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit Keller (Linke) rechnet mit Schäden in Millionenh­öhe, sollte die Afrikanisc­he Schweinepe­st Thüringen erreichen. Im Jagdjahr 2017/2018 seien fast 42.000 Stück Schwarzwil­d geschossen worden, sagte ein Ministeriu­mssprecher.

Damit lägen die Abschussza­hlen bei Schwarzwil­d um etwa ein Drittel höher als im vorhergehe­nden Jagdjahr. „Ein ähnlicher Trend zeigt sich in allen Bundesländ­ern, was auf die enorme Schwarzwil­ddichte in Deutschlan­d und auch in Thüringen hinweist.“

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