Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Einen tragfähige­n Weg entwickeln

Landrat Reinhard Krebs appelliert: Geplanter Kreiswechs­el der Stadt Kaltennord­heim nicht „auf Biegen und Brechen“durchpeits­chen

- VON PETER ROSSBACH

WARTBURGKR­EIS. „Hier gehen tiefe Risse durch die Dörfer und Stadtteile, durch Familien- und Freundeskr­eise. Wie sollen die Menschen Weihnachts­frieden finden, wenn in einer solchen Situation auf Biegen und Brechen etwas durchgepei­tscht wird, was keinen Konsens findet?“Was den geplanten Wechsel der Stadt Kaltennord­heim vom Wartburgkr­eis in den Kreis Schmalkald­en-meiningen angeht, möchte Wartburgkr­eislandrat Reinhard Krebs (CDU) Zeit gewinnen. Zeit, in der man geneinsam einen Weg entwickeln könne, der „tragfähig ist“.

Deshalb fordert er das Land auf, den entspreche­nden Paragrafen, der diesen Wechsel regelt, aus dem dem Landtag für kommende Woche zur Entscheidu­ng vorliegend­en Gesetz herauszune­hmen, da bei einer Klage gegen das Gesetz auch die übrigen dort genannten freiwillig­en Fusionen gefährdet wären.

Er, so Krebs, kämpfe dagegen nicht nur, weil mit dem Verlust der Stadt Kaltennord­heim „der Wartburgkr­eis insgesamt geschwächt würde, sondern vor allem, weil in der Region sehr großer Unfrieden herrscht und die emotional aufgeheizt­e Stimmung, die bereits zu handfesten Übergriffe­n geführt hat, wieder beruhigt werden muss.“

Der Wartburgkr­eis erkenne schwere Abwägungsm­ängel im Gesetzesen­twurf. So seien beispielsw­eise die Gründe des öffentlich­en Wohls zwischen den beiden Landkreise­n nicht abgewogen worden. Im Gesetzesen­twurf wurden ausschließ­lich die Vorteile eines Wechsels der Stadt Kaltennord­heim in den Landkreis Schmalkald­en-meinigen benannt. Krebs: „Die Vorteile, die für einen Verbleib im Wartburgkr­eis sprechen, hingegen sind überhaupt nicht erörtert worden.“Auch seien Regionalen­t wicklungsa­spekte für die gesamte Rhön im Gesetzgebu­ngsverfahr­en offensicht­lich nicht betrachtet worden.

Es gebe noch einige offene Fragen und man müsse ja auch sehen, dass nicht die gesamte Stadt Kaltennord­heim wechseln wolle. In den Stadtteile­n Klings, Fischbach und Andenhause­n etwa gebe es eine Mehrheit dagegen.

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Archiv-foto: Peter Rossbach Protest gab es gegen den Wechsel von Kaltennord­heim in den Landkreis Schmalkald­en-meiningen am Rande der Juni-kreistagss­itzung.

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