Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Es geht auch anders
Also dieses „Schmuddelwetter“mag ich überhaupt nicht. Zum einen ist es kein Vergnügen bei feinem, durchgehenden Regen und ungemütlichem Wind mit der Kamera am Fußballplatz zu stehen, zum anderen ist stets mit Absagen zu rechnen. Das wirft jedes Jahr die Frage auf, warum überhaupt Anfang Dezember noch in Kreisoberliga und Kreisliga Spieltage absolviert werden müssen? In vielen Nachbarregionen sieht man, dass die Saisonplanung auch anders geht. Kreisoberligisten im Werrameißner-kreis genießen seit Mitte November die Winterpause und im Rhön-rennteig-gebiet ging es vorige Woche letztmals vorm Jahreswechsel um Punkte. Das hat vielerlei Vorteile. Beispielsweise ist dort, wo nur ein Rasenplatz zur Verfügung steht, oftmals im Spätherbst kaum noch normales Training möglich. Fakt ist auch: Je schlechter das Wetter wird, desto geringer ist die Zuschauerresonanz. Der Spieltag vorigen Sonntag bestätigte dies. In Geisa wurden 20, in Bischofroda 30 Besucher gezählt und selbst im Mosbacher Langetal, wo gewöhnlich zwischen 150 und 200 Anhänger für Stimmung sorgen, lockte das Verfolgerduell nur 80 Zuschauer an. Hinzu kommt durch Absagen eine schräge Tabelle bis zur Frühjahrsrunde. All das ließe sich vermeiden, wenn die Saison einfach eine Woche früher beginnen würde und die langen Sommerabende für Freitagspiele genutzt würden. Und Fußball unter wärmenden Sonnenstrahlen ist angenehmer als bei „Schmuddelwetter“– für Zuschauer und Spieler.