Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Adventsspaziergang auf dem Hartplatz
Fußball-kreisoberliga: Ruhla hat beim 4:0 gegen Dermbachs Rumpfelf leichtes Spiel – Grabow glänzt mit Dreierpack
THAL. Zum perfekten Jahresausklang von Kreisoberligist SG Ruhla/wutha-farnroda fehlte eigentlich nur noch ein Treffer von Andreas Amann. Es lief die 83. Minute im Heimspiel gegen Blau-weiß Dermbach, als der 32-Jährige, der künftig für die Mannschaft seines neuen Wohnortes Hüpstedt spielen wird, im gegnerischen Strafraum gefoult wurde und nach dem Pfiff von Schiedsrichter Tischer selbst zum Punkt schritt. „Sohle“, so rufen ihn die Teamkollegen , wollte es zu genau machen. Der Außenpfosten verhinderte das Abschiedstor. Ins Gewicht fiel das nicht, da der dritte Sieg hintereinander zu diesem Zeitpunkt längt gesichert war und Marcus von Roda in der 86. Minute noch auf den 4:0-Endstand erhöhte.
Die Partie auf dem zum Teil schlammigen Hartplatz verlief sehr einseitig und glich für Ruhla einem gemütlichen Adventsspaziergang. So mancher Zuschauer stellte sich eine Frage: Wie konnte Dermbach nur in Gospenroda und in Ifta gewinnen? Die Erklärung: Weil der Aufsteiger bei seinen Husarenstreichen zu Saisonbeginn ganz anders besetzt war. Gegen Ruhla fehlte eine Handvoll Leistungsträger (u. a. Springer, Pedrazzi, Böhm, Weilbach), was sich in allen Mannschaftsteilen bemerkbar machte. Hinzu kam der für die Blau-weißen ungewohnte, nicht leicht zu bespielende Untergrund. Ruhla dagegen startete voller Elan und ließ den völlig überfordert wirkenden Dermbachern in der Anfangsphase kaum Luft zum Durchatmen. „Bester Gast“war in den ersten Minuten das Torgebälk. Dominic Henning hob den Ball aus 14 Metern an die Latte (2.) und kurz danach traf Paul Omachonu, schön freispielt von Florian Meinhardt, den Pfosten, ehe das verdiente 1:0 gelang. Nach präziser Ballstafette hatte Kristian Grabow aus zentraler Position am Fünfmeterraum wenig Mühe (6.).
Die ungeordnete Gästedeckung bot auch danach riesige Lücken, doch Henning wurde bei einem Schuss geblockt (9.) und jagte eine Direktabnahme übers Ziel (10.). Erst dann kam Dermbach erstmals richtig über die Mittellinie und ein langer Ball erreichte Steffen Dittmar, der an Sg-keeper Maik Nicolai scheiterte (15.). Dies war für lange Zeit die letzte Offensivaktion der Gäste, die im Nieselregen oft selbst aus wenigen Metern den Ball nicht zum Mitspieler bekamen. Auch wenn bei Ruhla zwischenzeitlich die Zielstrebigkeit nachließ, hatte der Gastgeber weiterhin alles im Griff. Grabow (19.) und Omachonu (28.) ließen weitere Gelegenheiten ungenutzt. Besser machte es Grabow nach einem Flugball von Axel Nositschka, als er sah, dass Dermbachs Schlussmann zu weit draußen stand und sein gefühlvoller Heber sich zum 2:0 ins Netz senkte (35.).
Nach dem Wechsel stand Dermbach noch tiefer, an der Mittellinie lauerte nur Sebastian Tschöpel auf Befreiungsschläge. Bei einem solchen klärte abermals Nicolai – vor die Füße von Josua Vogt, dessen kraftloser Schuss jedoch nicht annähernd in die Nähe des leeren Tores kam (56.). Ruhla tat sich nun schwerer, die vielbeinigen Abwehrreihen zu durchspielen. Dennoch schafften die Gastgeber noch zwei Tore: Abermals Grabow staubte zum 3:0 ab (73.) und von Roda nickte Nositschkas Freistoß am kurzen Pfosten zum Endstand an. Ein Ergebnis, mit dem die Dermbacher noch gut bedient waren.
SG Ruhla: Nicolai – Amann, Nositschka, von Roda, Henning, S. Fuchs, Müller, Grabow, Meinhardt (62. Langlotz), Omachonu (62. N. Fuchs), Tchamako (80. Wichate). SR: Tischer, Z: 60, Tore: 1:0, 2:0, 3:0 (6./35./73.), 4:0 von Roda (85.).