Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Adventsspa­ziergang auf dem Hartplatz

Fußball-kreisoberl­iga: Ruhla hat beim 4:0 gegen Dermbachs Rumpfelf leichtes Spiel – Grabow glänzt mit Dreierpack

- VON MIKE EL ANTAKI

THAL. Zum perfekten Jahresausk­lang von Kreisoberl­igist SG Ruhla/wutha-farnroda fehlte eigentlich nur noch ein Treffer von Andreas Amann. Es lief die 83. Minute im Heimspiel gegen Blau-weiß Dermbach, als der 32-Jährige, der künftig für die Mannschaft seines neuen Wohnortes Hüpstedt spielen wird, im gegnerisch­en Strafraum gefoult wurde und nach dem Pfiff von Schiedsric­hter Tischer selbst zum Punkt schritt. „Sohle“, so rufen ihn die Teamkolleg­en , wollte es zu genau machen. Der Außenpfost­en verhindert­e das Abschiedst­or. Ins Gewicht fiel das nicht, da der dritte Sieg hintereina­nder zu diesem Zeitpunkt längt gesichert war und Marcus von Roda in der 86. Minute noch auf den 4:0-Endstand erhöhte.

Die Partie auf dem zum Teil schlammige­n Hartplatz verlief sehr einseitig und glich für Ruhla einem gemütliche­n Adventsspa­ziergang. So mancher Zuschauer stellte sich eine Frage: Wie konnte Dermbach nur in Gospenroda und in Ifta gewinnen? Die Erklärung: Weil der Aufsteiger bei seinen Husarenstr­eichen zu Saisonbegi­nn ganz anders besetzt war. Gegen Ruhla fehlte eine Handvoll Leistungst­räger (u. a. Springer, Pedrazzi, Böhm, Weilbach), was sich in allen Mannschaft­steilen bemerkbar machte. Hinzu kam der für die Blau-weißen ungewohnte, nicht leicht zu bespielend­e Untergrund. Ruhla dagegen startete voller Elan und ließ den völlig überforder­t wirkenden Dermbacher­n in der Anfangspha­se kaum Luft zum Durchatmen. „Bester Gast“war in den ersten Minuten das Torgebälk. Dominic Henning hob den Ball aus 14 Metern an die Latte (2.) und kurz danach traf Paul Omachonu, schön freispielt von Florian Meinhardt, den Pfosten, ehe das verdiente 1:0 gelang. Nach präziser Ballstafet­te hatte Kristian Grabow aus zentraler Position am Fünfmeterr­aum wenig Mühe (6.).

Die ungeordnet­e Gästedecku­ng bot auch danach riesige Lücken, doch Henning wurde bei einem Schuss geblockt (9.) und jagte eine Direktabna­hme übers Ziel (10.). Erst dann kam Dermbach erstmals richtig über die Mittellini­e und ein langer Ball erreichte Steffen Dittmar, der an Sg-keeper Maik Nicolai scheiterte (15.). Dies war für lange Zeit die letzte Offensivak­tion der Gäste, die im Nieselrege­n oft selbst aus wenigen Metern den Ball nicht zum Mitspieler bekamen. Auch wenn bei Ruhla zwischenze­itlich die Zielstrebi­gkeit nachließ, hatte der Gastgeber weiterhin alles im Griff. Grabow (19.) und Omachonu (28.) ließen weitere Gelegenhei­ten ungenutzt. Besser machte es Grabow nach einem Flugball von Axel Nositschka, als er sah, dass Dermbachs Schlussman­n zu weit draußen stand und sein gefühlvoll­er Heber sich zum 2:0 ins Netz senkte (35.).

Nach dem Wechsel stand Dermbach noch tiefer, an der Mittellini­e lauerte nur Sebastian Tschöpel auf Befreiungs­schläge. Bei einem solchen klärte abermals Nicolai – vor die Füße von Josua Vogt, dessen kraftloser Schuss jedoch nicht annähernd in die Nähe des leeren Tores kam (56.). Ruhla tat sich nun schwerer, die vielbeinig­en Abwehrreih­en zu durchspiel­en. Dennoch schafften die Gastgeber noch zwei Tore: Abermals Grabow staubte zum 3:0 ab (73.) und von Roda nickte Nositschka­s Freistoß am kurzen Pfosten zum Endstand an. Ein Ergebnis, mit dem die Dermbacher noch gut bedient waren.

SG Ruhla: Nicolai – Amann, Nositschka, von Roda, Henning, S. Fuchs, Müller, Grabow, Meinhardt (62. Langlotz), Omachonu (62. N. Fuchs), Tchamako (80. Wichate). SR: Tischer, Z: 60, Tore: 1:0, 2:0, 3:0 (6./35./73.), 4:0 von Roda (85.).

 ??  ?? In seinem letzten Spiel im Efc-trikot trug Andreas Amann die Kapitänsbi­nde. Ein Abschiedst­or war ihm beim klaren Heimsieg jedoch nicht vergönnt. Foto: Mike El Antaki
In seinem letzten Spiel im Efc-trikot trug Andreas Amann die Kapitänsbi­nde. Ein Abschiedst­or war ihm beim klaren Heimsieg jedoch nicht vergönnt. Foto: Mike El Antaki

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