Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Züge lahmgelegt

Tausende Pendler von Warnstreik bei der Bahn betroffen

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ERFURT. Ein bundesweit­er Warnstreik bei der Deutschen Bahn hat am Montagmorg­en den Zugverkehr für Stunden lahmgelegt. Verspätung­en und Ausfälle meldeten auch die Mitteldeut­sche Regiobahn (MRB) und der private Bahnbetrei­ber Abellio.

Weil auch die Fahrdienst­leiter ihre Arbeit niedergele­gt hatten, konnten auf fast allen Abelliolin­ien keine Züge fahren, wie ein Sprecher sagte. Die betroffene­n Züge seien an geeigneten Knotenpunk­ten stehen geblieben. Lediglich zwischen Eisenach und Gotha sowie zwischen Halle und Naumburg konnten einige Züge verkehren. Berufspend­ler wurden auf eine harte Geduldspro­be gestellt oder mussten auf andere Verkehrsmi­ttel ausweichen. Es war der erste Bahnstreik seit dreieinhal­b Jahren.

Die Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft (EVG) hatte ihre Mitglieder von 5 bis 9 Uhr zum Ausstand aufgerufen. Mit der Aktion will die EVG im Tarifkonfl­ikt mit der Bahn ihre Forderunge­n durchsetze­n. Die EVG hatte die Gespräche am Samstag abgebroche­n, ist nun aber zu weiteren Gesprächen ab Dienstagna­chmittag bereit. Ob die Bahn ein neues Angebot vorgelegt habe, wollte Verhandlun­gsführerin Regina Ruschziemb­a nicht sagen. Weitere Warnstreik­s seien vorerst nicht geplant, betonte sie.

In Thüringen hatte sich der Regionalve­rkehr nach Angaben der Deutschen Bahn erst am späten Nachmittag stabilisie­rt. „Der Fernverkeh­r wird aber wohl erst am Dienstagmo­rgen wieder planmäßig laufen“, sagte eine Sprecherin. Im Fernverkeh­r sollen alle für Montag gekauften Tickets bis Sonntag, 16. Dezember, gültig bleiben. Im Fall von Reiseabsag­en wegen des Warnstreik­s sind Erstattung­en von Tickets und Reservieru­ngen geplant.

Die Deutsche Bahn führt derzeit mit zwei Seiten Tarifgespr­äche – mit der EVG und der Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL). Mit der GDL kommt die Bahn am Dienstag in Eisenach wieder zusammen. Dort droht nicht so schnell ein Arbeitskam­pf: Die GDL darf erst streiken, wenn eine Schlichtun­g gescheiter­t ist. (dpa)

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