Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Mit Kwasniok nach oben

Lukas Kwasniok ist neuer Cheftraine­r beim FC Carl Zeiss Jena. Heute 11.30 Uhr steigt seine erste Übungseinh­eit

- VON MICHAEL ULBRICH

Lukas Kwasniok startet durch als neuer Cheftraine­r des FC Carl Zeiss Jena. Der 37-Jährige folgt auf Mark Zimmermann, den der Fußball-drittligis­t aufgrund einer anhaltende­n Negativser­ie beurlaubt hat. Das erste Spiel unter seiner Regie ist Sonntag bei 1860 München. Foto: Tino Zippel

JENA. Der Moment, als er in Karlsruhe in den Zug einstieg, der sei schon recht schwierig gewesen. Die Gattin blieb nämlich am Gleis zurück, während er die Reise nach Jena antrat: Lukas Kwasniok, 37 Jahre alt, Fußballleh­rer. Der letzte Umstieg: Erfurt, ausgerechn­et. „Ich nahm die Bimmelbahn nach Jena. Es waren viele Leute im Zug, die mich natürlich nicht erkannten. Aber es gab bei vielen nur ein Thema: der FCC“, erzählt er. Da habe er gespürt, welche Bedeutung dieser Klub hier habe. „Und Sie alle sollen wissen, dass ich glücklich bin. Glücklich, hier sein zu dürfen“, sagt er.

Als Nachfolger von Mark Zimmermann tritt er ein schweres Erbe an. Die vergangene­n Tage habe er genutzt, um sich die Spiele der Zeiss-elf in Gänze anzuschaue­n, zu analysiere­n. Seit August war er vereinslos. Im Sommer scheiterte ein Wechsel zum FC Erzgebirge Aue an der Ablöseford­erung seines damaligen Arbeitgebe­rs Karlsruher SC. Wenige Zeit später folgte die Freistellu­ng. „Ich habe es genutzt, um einen Baumarkt zu retten“, sagt er und lacht. „Ich habe meine Wohnung komplett saniert“, erzählt er. Irgendwann, so berichtet er, möchte er natürlich auch eine eigene Wohnung in Jena haben. Die Suche danach steht aber jetzt noch nicht an; es gibt andere Probleme.

Da sei die fehlende Stabilität der Abwehr, was sich in 14 Gegentoren in den letzten vier Spielen niederschl­ug. Er fordere immer, dass seine Spieler auf dem Platz leiden, damit die Zuschauer und auch er selbst weniger zu leiden hätten. „Man muss nicht verteidige­n müssen. Man muss verteidige­n wollen“, sagt er. Es müsse Spaß machen, den Ball zu erobern.

Als Trainer, sagt Kwasniok, sei er dafür verantwort­lich, dass die Spieler so eingesetzt würden, dass ihre Stärken zum Tragen kommen. So sei es auch möglich, dass Schwächen kaschiert würden. Ab heute will er sich selbst ein Bild vom Zustand des Teams machen. Gegen 11.30 Uhr steht die erste Einheit auf dem Platz an.

Der Trainersta­b wird ergänzt durch Rupesh Popat, einem Vertrauten Kenny Verhoenes. Der wurde im Sommer als Assistenzt­rainer für die zweite Mannschaft geholt, steigt nun für mindestens zwei Spiele zu den Profis auf. Wie es dann ab Januar weitergeht, ließ Kwasniok gestern offen. Der Fokus liege erst einmal auf den beiden anstehende­n Partien gegen 1860 München und Großaspach. Da, so sagt er es, „wollen wir etwas mitnehmen“.

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Lukas Kwasniok, Jenas neuer Trainer. Foto: Tino Zippel

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