Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Klimagipfel: USA sorgen für dicke Luft
Alle wichtigen Fragen noch offen
KATTOWITZ. Kurz vor der entscheidenden Phase der Unweltklimakonferenz im polnischen Kattowitz nehmen die Spannungen zu. Am Montag stürmten Umweltschützer eine Veranstaltung des Energieberaters von Us-präsident Donald Trump, der am Rande der Konferenz für eine effizientere Nutzung fossiler Energien warb. Auch in den Konferenzräumen werde die Stimmung schlechter, hieß es aus Kreisen der deutschen Delegation. Schuld daran sind die USA, die gemeinsam mit Russland, Kuwait und Saudi-arabien für einen Affront gesorgt hatten. Das Quartett beharrt darauf, den jüngsten Bericht des Weltklimarats IPCC, der die Dringlichkeit des Handelns aufgezeigt hatte, lediglich „zur Kenntnis zu nehmen“und nicht, wie von der Konferenz vorgeschlagen, „zu begrüßen“. Dieser für einen Un-klimagipfel ungewöhnliche Vorfall habe bei einer großen Allianz von Staaten Verärgerung ausgelöst, hieß es in deutschen Delegationskreisen.
Vier Tage vor Ende der Konferenz sind alle wichtigen Fragen noch offen. Verhandelt wird nun auf Ministerebene, auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) greift am heutigen Dienstag in die Verhandlungen ein. Sie muss der Konferenz darlegen, wie Deutschland seine Anstrengungen zum Klimaschutz in Zukunft steigern will. Bis Freitag sind noch offene Finanzfragen zu klären, auch der Text des Regelbuchs steht noch nicht. „Es wird bereits viel getan, aber wir wissen auch, dass mehr gemacht werden muss“, sagte der polnische Konferenzchef Michal Kurtyka.