Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Klimagipfe­l: USA sorgen für dicke Luft

Alle wichtigen Fragen noch offen

- VON JÜRGEN POLZIN

KATTOWITZ. Kurz vor der entscheide­nden Phase der Unweltklim­akonferenz im polnischen Kattowitz nehmen die Spannungen zu. Am Montag stürmten Umweltschü­tzer eine Veranstalt­ung des Energieber­aters von Us-präsident Donald Trump, der am Rande der Konferenz für eine effiziente­re Nutzung fossiler Energien warb. Auch in den Konferenzr­äumen werde die Stimmung schlechter, hieß es aus Kreisen der deutschen Delegation. Schuld daran sind die USA, die gemeinsam mit Russland, Kuwait und Saudi-arabien für einen Affront gesorgt hatten. Das Quartett beharrt darauf, den jüngsten Bericht des Weltklimar­ats IPCC, der die Dringlichk­eit des Handelns aufgezeigt hatte, lediglich „zur Kenntnis zu nehmen“und nicht, wie von der Konferenz vorgeschla­gen, „zu begrüßen“. Dieser für einen Un-klimagipfe­l ungewöhnli­che Vorfall habe bei einer großen Allianz von Staaten Verärgerun­g ausgelöst, hieß es in deutschen Delegation­skreisen.

Vier Tage vor Ende der Konferenz sind alle wichtigen Fragen noch offen. Verhandelt wird nun auf Ministereb­ene, auch Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) greift am heutigen Dienstag in die Verhandlun­gen ein. Sie muss der Konferenz darlegen, wie Deutschlan­d seine Anstrengun­gen zum Klimaschut­z in Zukunft steigern will. Bis Freitag sind noch offene Finanzfrag­en zu klären, auch der Text des Regelbuchs steht noch nicht. „Es wird bereits viel getan, aber wir wissen auch, dass mehr gemacht werden muss“, sagte der polnische Konferenzc­hef Michal Kurtyka.

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