Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Startschuss mit Verzögerungen
Schnelles Netz für Buchenau, Ebenshausen, Lauterbach, weitere Teile Mihlas kommen später
MIHLA. Der Knopfdruck war mehr symbolisch, den da gestern die beiden Bürgermeister Rainer Lämmerhirt (Mihla, UWG) und Bernd Hasert (Lauterbach, parteilos) gemeinsam mit Karola Hunstock (CDU), Chefin der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Werratal-hainich, und Armin Geißler, Regio-manager Infrastrukturvertrieb, vollzogen.
Eigentlich sollte nämlich gestern schon das neue schnelle Angebot der Telekom auch für Buchenau, Lauterbach, Ebenshausen und weitere Teile Mihlas komplett an den Start gehen. Aber es gaben Verzögerungen, so dass der Startschuss nun erst für einige Haushalte gefallen ist, der Rest kommt für die genannten Gebiete nach und nach dazu. Bis Januar sollen dann tatsächlich alle Haushalte angeschlossen werden können. Seit einigen Monaten verlegt die Telekom Glasfaserkabel, zumeist in die Bürgersteige. Zum Teil werden dabei auch schon vorhandene Leerrohre verwandt, durch die die Kabel dann „geschossen“werden. Und genau da gab es auch Verzögerungen, weil die vor Jahren verlegten zum Teil so zugesetzt waren, dass man eben nicht mehr einfach „durchschießen“konnte.
Vom örtlichen Vermittlungszentrum in Mihla wurden nun die schnellen Kabel zu 14 neuen oder mitversorgten, in den Orten verteilten Multifunktionsgeräte gelegt. In diesen grauen Schränken befinden sich nun die neue Technik und die Kabelverteiler, von den dann die alten Kupferkabel zu den einzelnen Haushalten führen. Bislang wurde die komplette Strecke von der Ortsvermittlungsstelle bis zu den Haushalten über die Kupferkabel versorgt, was zu ziemlichen niedrigen Übertragungsraten beim Internet führte. Dadurch, dass der Weg vom schnellen Netz zum Haushalt nun aber um, so Geißler, 80 Prozent kürzer ist, ist auch die Kraft des Internet, die im Privathaushalt ankommt, deutlich höher. Zudem setze die Telekom noch die Technik des „Vectoring“ein, mit dem Widerstände zwischen neuem Schaltschrank und Privathaushalten ausgeglichen würden und so der Datenfluss verbessert und beschleunigt werde.
Jeder Kunde müsse aber aktiv werden
Bis 250 Mbit an Übertragungsgeschwindigkeit werden dann möglich sein. Aber: „Jeder Kunde muss aktiv werden, wenn er in den Genuss des schnellen Netzes kommen will, egal welchen Anbieter er nutzt“, so Geißler. Da müssen die alten Verträge zumindest angepasst werden. Denn jeder Haushalt muss, wenn er es will, einzeln per Hand am Schaltkasten aufgestöpselt werden.
1500 Haushalte haben, wenn alles läuft, neu die Chance, sich an das schnelle Netz anschließen zu lassen. Dafür hat die Telekom rund zwölf Kilometer Glasfaserkabel verlegt.
Klar freuen sich die Bürgermeister Lämmerhirt und Hasert sowie Vg-chefin Hunstock, dass es da vorangeht. „Uns wäre es aber lieber, wenn gleich die ganze VG versorgt würde“, sagt Hunstock. Es den Bürgern kaum zu erklären, dass die Leitung bis Ebenshausen gelegt werde, aber die drei Kilometer weiter bis nach Frankenroda nicht. Ähnlich ergehe es den Menschen in Hallungen, Scherbda und Nazza. Die müssen warten, bis wohl 2019 das Projekt Fahrt aufnimmt, mit dem dann die weißen Internetflecken versorgt werden sollen.