Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Wer kommt am schnellsten auf null?
Für viele Darts-profis beginnt bald das wichtigste Turnier: ihre Weltmeisterschaft
Der Pfeil liegt zwischen Daumen und Zeigefinger, ähnlich wie ein Stift. Dabei ist der Griff nicht zu fest, aber auch nicht zu locker. Jetzt kommt der Abwurf: Der Pfeil fliegt in Richtung der bunten Dartscheibe!
Diese Scheibe zu treffen, ist anfangs nicht so einfach. Erst recht schwierig wird es, in ein bestimmtes Feld zu treffen. Damit das klappt, üben die Profis in der Sportart Darts fast täglich mehrere Stunden. Denn sie müssen sehr genau in einzelne Felder werfen können. Das ist wichtig, da die Felder unterschiedlich viele Punkte geben.
Wie gut sie werfen können, zeigen viele Profis ab Donnerstag. Jedes Jahr rund um Weihnachten wird im Land Großbritannien eine Weltmeisterschaft ausgetragen. „Da spielen die besten Darts-profis der Welt. Alle können da richtig gut werfen“, sagt Michael Sandner. Er ist Chef des Deutschen Dart-verbandes. „Man weiß eigentlich immer erst sehr spät, wer gewinnt. Da entscheiden manchmal wenige Zentimeter über Sieg oder Niederlage“, erklärt er.
Denn es geht darum, ganz bestimmte Felder auf der runden Scheibe zu treffen. Die Scheibe ist unterteilt in eine Art Kuchenstücke, welche die Zahlen von 1 bis 20 tragen. Am äußeren Rand der Stücke liegen die Doppelfelder – dort zählen die Punkte doppelt. Weiter innen liegen die Triplefelder: Hier zählen die Punkte dreifach. Ganz in der Mitte gibt es einen Kreis für 25 und einen für 50 Punkte.
Meistens versuchen die Spieler, das Feld mit der Triple-20 zu treffen. Denn das gibt die höchste Punktzahl: 60. Jeder Spieler hat drei Dartpfeile. Ein Profi kann so insgesamt höchstens 180 Punkte erreichen, wenn er an der Reihe ist.
Aber beim Darts wird nicht vorwärts, sondern rückwärts gezählt. Bei der WM fangen die Spieler mit 501 Punkten an und versuchen dann, auf null zu kommen. Dafür werden die Treffer-punkte abgezogen. Wer als Erstes keinen Punkt mehr hat, gewinnt einen Durchgang. Je mehr Durchgänge die Spieler gewinnen, desto weiter kommen sie im Turnier.
So kämpfen bei der Weltmeisterschaft 96 Spielerinnen und Spieler um den Sieg. Aus Deutschland kommen vier Spieler. Der beste von ihnen heißt Max Hopp.
Sie alle treten in einer großen Halle in London vor Tausenden Fans an. Fast alle der Besucher sind verkleidet. Das ist ein bisschen wie zu Fasching oder Karneval mit lauter verrückten Kostümen. So machen sie jedes Spiel zu einer Party! (dpa)