Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Einer aus dem Osten
Trainer Heiko Scholz unterschreibt beim Regionalligisten Wacker Nordhausen
NORDHAUSEN.
In Nordhausen wird jetzt Sächsisch gesprochen. Der Leipziger Heiko Scholz unterschrieb gestern wie erwartet seinen Vertrag als neuer Cheftrainer bei Wacker Nordhausen. Nachdem die letzten Details am Morgen in einem Freyburger Hotel ausdiskutiert worden waren, folgte am Mittag der Handschlag für die zukünftige Zusammenarbeit.
Über die Vertragsdauer mit dem 52 Jahre alten langjährigen Trainer von Lok Leipzig wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Sicher ist, dass Scholz mit dem FSV Wacker in Nordhausen am 7. Januar in die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Regionalliga-rückrunde startet.
Bei der Vertragsunterzeichnung in Freyburg, wo Wacker am Sonntag in der Kellerei seine Weihnachtsfeier ausgerichtet hatte, gab es anschließend keinen Sekt. Da müsse man noch ein bisschen warten, bis die Korken mal knallen, scherzte Wackers Präsident Nico Kleofas.
Scholz übernimmt die sportliche Führung bei Wacker nach der Beurlaubung von Volkan Uluc Ende Oktober nun von Interimstrainer Tino Berbig. Der konnte wegen fehlender A-lizenz seine erfolgreiche Arbeit nicht fortsetzen. „Wir haben uns wirklich bemüht, damit ‚Berbe‘ seine Arbeit bis zum Sommer fortsetzen kann, aber als der NOFV auch für Lok Leipzig die Ausnahmegenehmigung nicht verlängerte, war uns klar, dass wir noch im Dezember handeln mussten“, sagte Kleofas.
Berbig wird nun Sportlicher Leiter und übernimmt dabei auch Aufgaben des Präsidenten. Aus Erfurt war zu hören, dass der Fördergeldbescheid für den neuen modernen Albert-kuntzsportpark schon im Postausgabefach der Landesregierung liegt. Co-trainer bleibt in Nordhausen auch unter Scholz der ehemalige Spieler Matthias Peßolat.
Mit Scholz habe man sich für einen Kandidaten entschieden, den man schon lange kenne und der als Spieler und Trainer sein Können absolut unter Beweis gestellt habe, so der Wacker-präsident. „Er kennt die Regionalliga zu 100 Prozent und er kommt aus dem Osten. Das war uns ganz wichtig“, so Kleofas. Für Scholz ist es die erste Station als Spieler und Trainer in Thüringen. „Hier war ich noch nie, aber ich freue mich auf die Menschen“, sagte er gestern gegenüber unserer Zeitung. Wacker sei ein super geführter Verein. „Dass die Wahl da auf mich gefallen ist, finde ich toll. Ich bin jetzt heiß, hier etwas zu bewegen“, sagte der ehemalige Nationalund Bundesligaspieler.
Bei
Wacker soll der gebürtige Görlitzer Scholz nun versuchen, in der Rückrunde noch Platz zwei zu erobern. „Was in der Vorsaison geklappt hat, sollte auch jetzt noch möglich sein. Schließlich lassen alle Vereine immer mal Federn“, sagte Präsident Kleofas.
Scholz war Ende September nach fünf Jahren als Trainer vom 1. FC Lok Leipzig freigestellt worden, nachdem nach neun Spieltagen nur acht Punkte auf dem Konto standen. „Acht Wochen Pause taten mir gut, aber waren auch genug. Ich habe ein bisschen in der Bundesliga hospitiert. Jetzt geht es wieder los – in Nordhausen“, sagte Scholz.