Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Regional und rustikal

- VON DIRK PILLE

Als Spieler war Heiko Scholz ein ziemlich guter Fußballer und vor allem ein Vorbild an Einsatzwil­len. Als Trainer ist er nicht anders. Das ist gut für Wacker Nordhausen. Der ehemalige Nationalsp­ieler in Ost und West, der Bundesliga­profi bei Leverkusen und Bremen, Oberliga-stratege bei Lok Leipzig und Dynamo Dresden, weiß alles über Fußball. Er ist kein hipper Coffee-to-go-trainer mit dem Tablet unterm Arm. Scholz ist Bier nicht Radler.

Wackers aktuelle Trainerlös­ung ist mit Scholz regional und rustikal. Denn, wer sich an die Spiele gegen Lok Leipzig erinnert, weiß, wie schwer Punkte gegen den einstigen Europacupf­inalisten zu erobern waren. Der Mann passt perfekt in diese beinharte Regionalli­ga Nordost.

Doch Scholz ist auch ein moderner Trainer, neuen Spielsyste­men aufgeschlo­ssen. Mit Kampf zum Spiel – so heißt es aber letztendli­ch. Das Team muss sich auf seine manchmal kauzige Art einlassen, dann kann auch der Erfolg zurück in den Südharz kommen.

Wacker hat nach schlechten West-erfahrunge­n vor ein paar Jahren nun den Weg nach Osten eingeschla­gen. Der verspricht auch fast 30 Jahre nach der Wende mehr Identifika­tion mit den Fans. In Leipzig war Scholz, der übrigens auch mal für Chemie Leipzig spielte, ein Kult-trainer. Ob er das im durchaus schwierige­n Nordhausen ebenso wird, muss sich zeigen. Gestern haben sich zwei Enttäuscht­e gefunden, denn Wacker und Lok hatten ja höhere Saison-ziele. Platz zwei und das Pokalfinal­e sind nun in Nordhausen ausgegeben. Das ist für Scholz die Messlatte.

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