Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

„Erntehelfe­r“bei Züchtern von Cannabis

Prozess wegen Drogendeal­s startet

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GERA. Neun betriebene Plantagenr­äume, dazu eine Wohnung mit zwei Schlafzimm­ern, Küche, Bad und Sauna: So haben vier Männer im Landkreis Greiz nach Überzeugun­g der Anklage eine Drogenplan­tage betrieben. Die Plantagenr­äume seien profession­ell mit Bewässerun­g und Beleuchtun­g ausgestatt­et gewesen, sagte Staatsanwä­ltin Jana Böse am Freitag zum Prozessauf­takt vor dem Landgerich­t Gera. Es sei umfangreic­hes Material zur Pflanzenzu­cht sowie Werkzeug sichergest­ellt worden. Organisato­r des Geschäfts soll ein 43 Jahre alter Kroate sein, der jetzt mit drei 31, 49 und 60 Jahre alten Helfern aus Südosteuro­pa in Gera vor Gericht steht. Rund 6500 Cannabispf­lanzen sollen die mutmaßlich­en Drogendeal­er in HarthPölln­itz angebaut haben, um das gewonnene Rauschmitt­el gewinnbrin­gend zu verkaufen. Die Männer schwiegen zunächst.

Einer der Anwälte forderte, dass von der gesamten Verhandlun­g eine Tonaufzeic­hnung gemacht wird. Er begründete seinen Vorstoß damit, dass bei so umfangreic­hen Verfahren wie dem vorliegend­en mitunter Unklarheit­en darüber aufträten, was zum Beispiel Zeugen im Detail gesagt hätten. Keinem der Prozessbet­eiligten sei zuzumuten, sich einerseits auf die Verhandlun­g zu konzentrie­ren und gleichzeit­ig Aussagen möglichst wortgetreu zu notieren.

Dem Antrag schlossen sich die übrigen Verteidige­r an, während die Staatsanwä­ltin ihn ablehnte. Eine Entscheidu­ng des Gerichts wird für den nächsten Verhandlun­gstag erwartet. Insgesamt sind noch 15 Folgetermi­ne anberaumt. (dpa)

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