Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Streik im Öffentlichen Dienst droht
Letzte Tarifrunde für Verdi-Chef Bsirske
BERLIN. Die Bürger müssen sich im Februar auf Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Dann kommen die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Bundesländern in die heiße Phase. Pfleger in Unikliniken, Justizbeamte oder angestellte Lehrer könnten ihre Arbeit niederlegen. Auch Straßenwärter könnten in den Warnstreik treten: „Wir hoffen noch auf Schnee“, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Wolfgang Pieper in Berlin.
Die Verhandlungen beginnen am 21. Januar und werden für 1,1 Millionen Arbeiter und Angestellte im öffentlichen Dienst der Bundesländer geführt. Der erzielte Abschluss gilt später auch für die eine Million Beamte der Länder, also für Polizisten und Lehrer. Verdi fordert sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro. Für den öffentlichen Dienst der Gemeinden und des Bundes hatte Verdi im Frühjahr eine zweistufige Erhöhung von jeweils durchschnittlich 3,5 Prozent herausgeholt.
Von den Ländern fordert Verdi vor allem eine bessere Bezahlung der Krankenpfleger und bessere Angebote für Berufseinsteiger: „Der öffentliche Dienst muss attraktiver werden“, so Pieper. Für ihn und Verdi-Chef Frank Bsirske ist es die letzte Tarifrunde; Bsirske hört dieses Jahr auf. Auf Seiten der Länder verhandelt dagegen das erste Mal der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) stellvertretend für alle Länder. (phn)