Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Bagger entfernen Gehölze
Besondere Arbeiten im Nationalpark
HAINICH. In diesen Tagen werden im Nationalpark Hainich auf einigen Flächen mit Baggern Gehölze entfernt. Der eine oder andere mag sich fragen, wie das in einem Schutzgebiet, das sich dem Motto „Natur Natur sein lassen“verschrieben hat, sein kann.
Die Erklärung hierfür ist ein Konflikt in der NationalparkZielsetzung, führt Nationalparkleiter Manfred Großmann in einer Mitteilung aus: Im Nationalparkgesetz ist als Schutzzweck formuliert, dass der Hainich von menschlichen Einflüssen weitgehend freizuhalten ist.
Gleichzeitig gehört der Hainich zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000 und hat damit auch die Verpflichtung, hier vorkommende, lichtliebende Arten und Lebensräume von europäischem Interesse zu schützen.
Ohne Nutzung, in diesem Fall extensive Beweidung, ist das nicht möglich. In diesem Zielkonflikt wurde nun eine Lösung gefunden. In einem ersten Schritt werden daher ausgewählte Flächen entbuscht, das heißt es werden dort aufgewachsene Sträucher und Gebüsche entfernt, so Manfred Großmann weiter.
Derzeit sind 94 Prozent der Nationalparkfläche ohne Nutzung. Sechs Prozent werden bereits extensiv mit Schafen beweidet. Vier Prozent – entspricht 300 Hektar – ausschließlich ehemalige Weideflächen werden nun wieder in die Nutzung genommen. Eine Voraussetzung für die Wiederbeweidung sind Entbuschungs-Maßnahmen auf bereits stärker zugewachsenen Flächen. Diese Maßnahmen sollen bis Ende Februar abgeschlossen sein. Die Arbeiten werden über Landes- und Bundesgelder gefördert. (red)