Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Den heutigen Schlosspark ab 1870 nachhaltig geprägt
Gothaer Schlossgespräch widmet sich dem Oberhofgärtner Theobald Eulefeld (1818-1877), der unter anderem den Tannengarten am Herzoglichen Museum schuf
GOTHA. Die mittlerweile 79. Veranstaltung der vom Freundeskreis Kunstsammlungen organisierten Reihe „Gothaer Schlossgespräch“widmete sich am Donnerstagabend der Hofgärtnerfamilie Eulefeld. Referent war nicht zum ersten Mal der seit 2007 als Parkverwalter wirkende Jens Scheffler.
Bereits 2008 hatte er nach eigener Aussage einen Vortrag über den sogenannten Tannengarten südlich des Herzoglichen Museums gehalten und dabei weitere Forschungen über den dafür verantwortlichen Hofgärtner versprochen. Nun war es endlich soweit, dass er im Foyer der Stiftung Schloss Friedenstein den interessanten beruflichen Werdegang des Hofbeamten Theobald Eulefeld (18181877) in Wort und Bild vorstellen konnte. Sein Vater Leonhard Carl Eulefeld (1790-1870) hatte 1815 als Gärtner auf der Rosenau bei Coburg begonnen, wo seine beiden Söhne geboren wurden, die mit den gleichaltrigen Prinzen Ernst und Albert aufwuchsen. 1827 erfolgte jedoch der Umzug nach Reinhardsbrunn, dessen Landschaftspark Eulefeld maßgeblich gestaltete.
Sohn Theobald besuchte das Gymnasium und lernte von 1833 bis 1836 beim Vater Kunstgärtner. Bis 1841 besuchte er zwecks Weiterbildung Berlin, Bonn, Brüssel, wo sein Bruder Gustav für König Leopold den Schlosspark Laeken gestaltete, und England. Seit 1849 war er als Hofgärtner für die Coburger Gärten verantwortlich.
Im Jahre 1870 wurde Eulefeld dann als Oberhofgärtner nach Gotha berufen. In seinen letzten sieben Lebensjahren gestaltete er unter anderem den damaligen Karolinenplatz neben dem Winterpalais und auch die Orangerie um. Unter seiner Regie entstand beispielsweise das noch heute vorhandene Brunnenbecken aus weißem Marmor.
Aber auch den Schlosspark hat er maßgeblich mit gestaltet. Im Zuge des ab 1864 erfolgten Museumsbaus wurde unter seiner Leitung der Küchen- zum Tannengarten umgestaltet. Von der einstigen Nadelgehölzsammlung sind die beiden Scheinzypressen und Schwarzkiefern bis heute erhalten.
Trotz intensiver Recherchen blieben nach Aussage von Jens Scheffler noch viele Fragen offen. Als Beispiel nannte er Eulefelds bislang ungeklärte Rolle bei der ab 1873 durch den Gothaer Verschönerungsverein erfolgten Gestaltung und Aufforstung des Galberges.
Vater seit 1827 Gärtner in Reinhardsbrunn