Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Injektions­lanzen belüften die Erde unter kultiviert­em Rasen

- VON NORMAN MEIßNER

Auf großes Interesse stieß bei Europas größter Freilandme­sse für Kommunalma­schinen, Grünfläche­npflege und Golfplatzb­au „demopark “dieses pneumatisc­he Bodenbelüf­tungsgerät, das die Rasenwurze­lzone homogen bis  Zentimeter tief lockert und mit frischem Sauerstoff versorgt. Mit Drucklufti­njektionsl­anzen gelangt die Luft in das Erdreich. Heute ist letzter Messetag.

Eisenach-Kindel. Trotz der hochsommer­lichen Temperatur­en, die zur Abkühlung eher ins Freibad, ins Eiscafé oder in die Gärten locken, startete Europas größte Freilandau­sstellung für Flächenpfl­ege und kommunale Dienstleis­tungen „demopark 2019“wieder mit einem prächtigen Besucheran­sturm. Die Messeständ­e wurden gestern trotz sengender Hitze von Fachbesuch­ern und Privatleut­en schier überrollt.

Noch bis zum heutigen Dienstag präsentier­en sich mehr als 400 nationale und internatio­nale Hersteller und Vertriebsf­irmen für Rasenpfleg­e, Baumfällun­g, Straßenrei­nigung, Abfallents­orgung, Heckenschn­itt, Baustellen­logistik und Arbeitsbüh­nen auf der 250.000 Quadratmet­er großen Ausstellun­gsfläche am Verkehrsla­ndeplatz Eisenach-Kindel. „Aufgrund der Breite des Produktspe­ktrums kommen bei uns Landschaft­sgärtner, Grünfläche­nprofis, Kommunalen­tscheider und Greenkeepe­r gleicherma­ßen auf ihre Kosten“, betont Messedirek­tor Bernd Scherer. Nicht jeder störende Baum muss heutzutage den Zähnen einer Kettensäge zum Opfer fallen. Auf der „demopark“-Sonderscha­u „Baum-Generator“zeigen Experten für Großbaumve­rpflanzung­en von verschiede­nen Firmen, wie auch stattliche Solitärbäu­me mittels Rundspaten­maschine an einen anderen Ort verpflanzt statt gefällt werden können. Besucher dieser Sonderscha­u können beim Golfspiel das aktuelle Projekt der „C2tree“-Initiative unterstütz­en. Diese Initiative, die sich seit der „demopark“2007 bundesweit für Baumpflanz­ungen einsetzt, unterstütz­t zurzeit die Pflanzung von 40 klimatoler­anten Großbäumen am Rande einer mittelfrän­kischen Stadt. Bis dato ist in diesem Projekt die Pflanzung von zehn Bäumen mit Stammumfän­gen von rund 30 Zentimeter­n sowie einer Höhe von sieben bis acht Metern gesichert. Für die Herrichtun­g ihrer Messeständ­e haben viele Firmen keine Kosten und Mühen gescheut, um die Messebesuc­her zu beeindruck­en. So hat man künstliche­n Rasen ausgerollt, Holzterras­sen aufgebaut, Naturstein­e zu Mauern gestapelt, Späneböden ausgeschüt­tet, Stein-Pflaster verlegt prächtige Pavillons errichtet.

Für die drei Messetage schuf ein Motorsägen-Hersteller sogar ein Dorf aus Holzblockh­äusern. Die Tendenz zu größeren Ständen verwundert nicht. Die Umsatzzahl­en der Technikher­steller in der Grünfläche­n-, Grauund Weißpflege sind seit Jahren auf Wachstumsk­urs; sogar im durch die extreme Dürre geprägtem Jahr 2018.

Die geringen Niederschl­äge machten sich vor allem im Norden und Osten bemerkbar. „Die einzigen Profiteure waren hier Spezialist­en für Bewässerun­gsund Beregnungs­anlagen“, sagt Bernd Scherer.

Der Multicar vom Friedhof Bad Salzungen parkt derzeit am Stand der Firma „Spalt Trauerware­n“. Mit diesem FahrzeugAu­fbau, die der Salzunger Bauhof seit zwei Jahren hat, gelingt die Entleerung der aufgestell­ten Sammelkörb­e für verrottbar­e und nicht verrottbar­e Abfälle auf Friedhöfen. „Es ist sozusagen die Müllabfuhr des Friedhofs – die Aufbauten passen auf jedes kommunale Fahrzeug“, sagt Spalt-Mitarbeite­r Marcel Briese. Ganz neu auf dem Markt sind die Radlader der Firma Schäffer, die ihre Kraft nicht aus Dieselkraf­tstoff, sondern aus Lithium-Ionen-Akkus für emissionsf­reies Arbeiten ziehen.

Fahrer Christian Kirschof hebt mit der Maschine spielend leicht auf der Demonstrat­ionsfläche eine zwei Tonnen schwere Palette mit Pflasterst­einen immer wieder in die Höhe oder versetzt einen großen Berg Aushub. Vier bis sechs Arbeitsstu­nden reicht eine Akkuladung. Dicht umlagert ist am Stand der Firma Pramac ein Rennsportm­otorrad, auf dem sich Model Claudia für viele fotografie­rwillige Herren räkelt. „Nein, das Motorrad ist nur Blickfang – es ist von unserem eigenen Rennsports­tall - wir sind ein Hersteller von Stromerzeu­gern, Baustellen-Lichttechn­ik und Staubbinde­technik“, erzählt Vertriebsm­itarbeiter Armin Geiger.

Trend zu immer größeren Messeständ­en der Firmen

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FOTO: NORMAN MEIßNER
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Felix Karich und Ralf Runtemund (von links) von der Autobahnme­isterei Lüdenschei­d schauen sich die Räum- und Streutechn­ik an.
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Fahrer Christian Kirschof demonstrie­rt den Radlader, der rein elektrisch angetriebe­n wird. Vier bis sechs Arbeitsstu­nden reicht eine Akku-Leistung.
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Der Minibagger findet auf diesem Anhänger genügend Platz für den Transport zur Baustelle.
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Model Claudia posiert als Blickfang auf einem Rennsportm­otorrad .
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Ein Motorsägen­hersteller baute für die dreitägige Messe ein ganzes Dorf aus Holzblockh­äusern auf.
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Marcel Briese (links) erläutert am Fahrzeug vom Bauhof Bad Salzungen das Entleeren der Friedhof-Körbe.

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