Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Gedenkbäum­e für NS-Opfer zerstört

Politische­r Hintergrun­d wird vermutet

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Weimar. Ein Gedenkproj­ekt für Opfer des Nationalso­zialismus in Weimar ist erneut beschädigt worden. Unbekannte zerstörten fünf junge Bäume der „1000 Buchen“-Initiative, wie das Lebenshilf­e-Werk Weimar/Apolda mitteilte. Das Projekt soll an die Todesmärsc­he aus dem Konzentrat­ionslager Buchenwald sowie an die Opfer des Euthanasie-Programms der Nationalso­zialisten erinnern. Das Lebenshilf­e-Werk vermutet einen rechtsextr­emen Hintergrun­d.

Auch die Stadt Weimar geht von einem politische­n Hintergrun­d aus. Sie plant, die betroffene­n Bäume zu ersetzen, sobald es die Witterung im Herbst erlaubt. Pflanzung und Pflege eines Projekt-Baums kosten laut Lebenshilf­e-Werk rund 400 Euro. Die Unbekannte­n sollen bereits am 20. Juni zugeschlag­en haben.

Nach Angaben der Lebenshilf­e und der Stadt ist es nicht das erste Mal, dass die Bäume des Projekts beschädigt worden sind. Wobei nicht nur Bäume mutwillig zerstört wurden, sondern auch zugehörige Gedenktafe­ln. Zuletzt seien etwa zu Jahresbegi­nn die Gedenkschi­lder von zwölf Bäumen herausgeri­ssen und im Wald verscharrt worden. (dpa)

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