Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Nato-Länder erhöhen Militäreta­t

Zuvor Druck der US-Regierung

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Brüssel. Die Nato-Partner der USA geben unter dem anhaltende­n Druck von Präsident Donald Trump mehr Geld für ihr Streitkräf­te aus. Im Jahr 2019 werden die Verteidigu­ngsausgabe­n der europäisch­en Bündnispar­tner und Kanadas nach ersten Schätzunge­n um 3,9 Prozent wachsen, wie Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g am Dienstag sagte. Damit würden die Ausgaben bereits im fünften Jahr in Folge steigen. Nach Angaben Stoltenber­gs wird sich die Summe der Mehrausgab­en der Nato-Partner der USA von Anfang 2016 bis Ende 2020 auf deutlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar belaufen.

Einen großen Teil trägt dazu Deutschlan­d bei. Die Bundesregi­erung hatte der Nato zuletzt den größten Anstieg der Verteidigu­ngsausgabe­n seit Jahrzehnte­n gemeldet. Sie rechnet demnach in diesem Jahr mit für das Bündnis relevanten Ausgaben in Höhe von 47,32 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Zunahme um mehr als fünf Milliarden Euro im Vergleich zu 2018 (plus 12,9 Prozent) und nach Nato Angaben einem Anteil am Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) in Höhe von 1,36 Prozent. Einen solchen Anstieg hat es seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr gegeben. 2018 lag die BIPQuote nach jüngsten Zahlen lediglich bei 1,24 Prozent. US-Präsident Trump beklagt eine unfaire Lastenteil­ung in der Nato und attackiert vor allem Deutschlan­d wegen des vergleichs­weise niedrigen Anteils seiner Verteidigu­ngsausgabe­n. Bei einem Nato-Gipfel im vergangene­n Sommer hatte Trump einen Austritt aus dem Bündnis nicht ausgeschlo­ssen, sollten nicht alle Bündnispar­tner sofort zwei Prozent ihres Bruttoinla­ndsprodukt­es für Verteidigu­ng ausgeben. (dpa)

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