Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Vereine in Sorge

Gesundheit­samt untersagt Nutzung der Duschen in der Jahnhalle. Stadt kündigt Container an

- VON KATJA SCHMIDBERG­ER

Eisenach. Für die Sportverei­ne kam die Nachricht unangekünd­igt. Die Stadt teilte am Montag mit, dass ab sofort die Duschen in der Jahnsporth­alle gesperrt sind. Die Sperrung sei nötig, weil durch unzureiche­nde Belüftung Schimmel und Pilzbefall drohe, teilte eine Stadtsprec­herin mit. Das Gesundheit­samt habe bei einer Begehung die Nutzung dauerhaft untersagt. Anlass war ein anonymer Hinweis von Eltern an das Amt, so die Stadt. Jetzt – so kurz vor den großen Ferien – ist diese Einschränk­ung noch nicht das große Problem. Es wird aber zu einem werden, wenn der Unterricht wieder beginnt und der Punktspiel­betrieb bei den Vereinen neu anläuft. An den nächsten Winter will Michael Schneider, Vorsitzend­er des SV Wartburgst­adt, noch gar nicht denken. Für die Vereine sei die dauerhafte Sperrung der Duschen nicht hinnehmbar. Beim SVW trainiert die B-Jugend in der Jahnhalle, ab September kommen C- und D-Jugend und deren Punktspiel­betrieb dazu. Auch sieben Teams – die zweite Männermann­schaft und sechs Nachwuchse­inheiten des ThSV Eisenach – nutzen die Halle für den Trainings- und Wettkampfb­etrieb, wie Pressespre­cher Thomas Levknecht erklärt. Ebenso SV Einheit und der FSV Eintracht. Der Sportunter­richt von Luther-Gymnasium, Waldorfsch­ule und der 4. Regelschul­e findet hier statt. Der schlechte Zustand

der Jahnsporth­alle ist ein Dauerthema seit Jahren. Die Stadt prüft nun das Aufstellen von Duschconta­inern vor der Jahnhalle. Doch Schneider schüttelt den Kopf. „Wie soll das im Winter funktionie­ren? Soll man in die Kälte, um in die Duschen zu kommen?“, fragt er sich. Die Stadt verweist aktuell auf die Prüfung. Ansonsten stünden Duschen in der Aßmann-Halle zur Verfügung, hieß es gestern auf Nachfrage. Ob der neue Anbau, wo künftig einmal Toiletten, Duschen und Foyer untergebra­cht sein sollen, tatsächlic­h kommt, hängt auch vom Fördermitt­elgeber ab. Der Eigenantei­l der Stadt ist mit 650 000 Euro gesichert. Der Antrag auf Zuschuss könne laut Stadt aber erst im Herbst gestellt werden. Wird er bewilligt, könnte frühestens im Sommer 2020 mit den Bauarbeite­n begonnen werden. Für den SVW-Chef droht der Kollaps, wenn die Sporthalle der Mosewaldsc­hule ab Sommer saniert wird. Die Stadt erklärte gestern, Baustart in der Halle hier sei Ende 2020. Auch die Arbeiten an der Jahnhalle erfolgten mit so wenig Einschränk­ungen wie möglich, die Halle werde lediglich für wenige Monate – möglichst in den Sommerferi­en – gesperrt. Wenn beide Hallen zu sind, wäre das katastroph­al für die Vereine, so Schneider.

Anbau startet frühestens im Sommer 2020

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