Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Oßwald und Uth nach Debatte um Beigeordne­te mit klaren Mehrheiten

Der neue Treffurter Stadtrat hat sich konstituie­rt. Der Hauptaussc­huss wird um einen Sitz auf nun sechs Sitze erweitert

- VON PETER ROSSBACH FOTOS (): PETER ROSSBACH

Treffurt. Ob es im neuen Treffurter Stadtrat so friedlich weiter geht wie im alten, wird sich noch zeigen müssen. Zunächst aber sind die ersten Entscheidu­ngen gefallen, und dies allerdings nicht immer einstimmig. Bürgermeis­ter Michael Reinz (Bürger für Bürger/BfB) hatte die neuen Ratsmitgli­eder aus dem nun um Ifta erweiterte­n Stadtgebie­t per Handschlag auf gewissenha­fte Arbeit im Rat verpflicht­et.

Er hoffe, dass man konstrukti­v zusammenar­beite. „Da wird es sicherlich auch mal kontrovers zugehen, aber doch geeint im Willen, das Beste für die Bürger der Stadt, der Stadtteile und Ortsteile zu erreichen“, so der Rathausche­f. In einer kleinen Bilanz der vergangene­n Wahlperiod­e stellte Reinz fest, dass der Rat in seinen 40 Sitzungen 419 Beschlüsse gefasst habe. Davon wurden 402, also fast 96 Prozent, einstimmig gefasst, 15 erhielten eine mehrheitli­che Zustimmung, und nur zwei wurden mehrheitli­ch abgelehnt, 0,48 Prozent. Das belege die tolle, überfrakti­onelle Zusammenar­beit im alten Rat.

Auf 2. Beigeordne­ten will die CDU verzichten

Und so war es Reinz eine wichtige Angelegenh­eit, die ausgeschie­denen Ratsmitgli­eder Uwe Bartel, Falk Hunstock, Markus Laudenbach, Mario Neuhaus, Uwe Sauer, Reinhard Schmidt, Helmut Schwanz und Hartwig Seifert zu ehren. Zudem sprachen die drei neuen Ortsteilbü­rgermeiste­r Markus Kiebetrau (Schnellman­nshausen), Patrick Junge (Falken) und Frank Schneider (Großbursch­la) ihren Amtseid und wurden zu Ehrenbeamt­en auf Zeit ernannt. Aber schon einen Tagesordnu­ngspunkt später war etwas mehr Leben im Rat. Die CDU beantragte, dass man die Wahl des zweiten Beigeordne­ten verschiebe­n solle. Markus Rippel erläuterte, dass man aus Sicht der CDU diese Position nicht benötige, und deshalb den Antrag stellen wolle, diese in der Hauptsatzu­ng zu strichen. Dieser Vorstoß bekam allerdings keine Mehrheit.

Zumal der bisherige 1. Beigeordne­te, Günter Oßwald (Bürger für Bürger), ebenfalls einen Antrag gestellt hatte. Danach soll die Aufwandsen­tschädigun­g für den 1. Beigeordne­ten von 350 auf 250 Euro im Monat gesenkt werden und die des 2. Beigeordne­ten von 150 auf 100 Euro. Damit wäre der finanziell­e Einspareff­ekt genauso hoch wie er durch die Abschaffun­g des 2. Beigeordne­ten wäre, nämlich 1800 Euro im Jahr und 9000 Euro auf die gesamte Wahlperiod­e. Zudem gelte es, so Reinz, dem größer gewordenen Stadtgebie­t Rechnung zu tragen. Das sah die große Mehrheit im Rat genauso.

Und so stand den Wahlen nichts mehr im Wege. Der von BfB und Linken nominierte Günter Oßwald sicherte sich ohne Gegenkandi­dat 15 der 20 Stimmen und bleibt 1. Beigeordne­ter der Stadt Treffurt. Der von BfB vorgeschla­gene Wolfgang Uth (Ifta) holte ebenfalls ohne Gegenkandi­dat 14 der 20 Stimmen bei seiner Wahl zum 2. Beigeordne­ten. Aber eine Änderung der Geschäftso­rdnung gab es dennoch: Im Hauptaussc­huss wird es künftig sechs Sitze geben, plus Bürgermeis­ter, der von Amts wegen Mitglied des Ausschusse­s ist. Bislang gab es nur fünf Mitglieder neben Reinz. Dieser begründete die Änderung damit, dass es bei fünf Mitglieder­n plus Bürgermeis­ter bei Abstimmung­en Pattsituat­ionen geben könne. Dies gelte es zu vermeiden. Zudem könne mit einem Sitz mehr im Ausschuss das tatsächlic­he Stimmenver­hältnis im neuen Stadtrat besser widergespi­egelt werden.

Folge ist, dass die BfB einen Sitz im Hauptaussc­huss mehr bekommen als nach der alten

Der Hauptaussc­huss bekommt Zuwachs

Regelung, also drei (mit Reinz dann vier). Die CDU bleibt bei zwei Sitzen und die Linke bei einem Sitz. Aus Sicht des Bürgermeis­ters ist es zudem gut, weil mit Frank Schneider (Großbursch­la) als zusätzlich­em Mitglied dann zwei Vertreter aus den Orts-/Stadtteile­n im Ausschuss Sitz und Stimme hätten. Der Vorstoß fand eine große Mehrheit unter den Treffurter Ratsmitgli­edern, nur aus den Reihen der CDU gab es zwei Enthaltung­en und eine NeinStimme.

 ??  ?? Der neue Stadtrat Treffurt hat sich konstituie­rt. Bürgermeis­ter Michael Reinz (großes Bild ganz rechts) verpflicht­ete die neuen Ratsmitgli­eder und bat zum Gruppenbil­d vor dem Treffurter Bürgerhaus. Für die mit der Wahl ausgeschie­denen Ratsmitgli­eder gab es zur ersten Sitzung des neuen Rates (kleines Foto) Blumen und Urkunden als kleines Dankeschön.
Der neue Stadtrat Treffurt hat sich konstituie­rt. Bürgermeis­ter Michael Reinz (großes Bild ganz rechts) verpflicht­ete die neuen Ratsmitgli­eder und bat zum Gruppenbil­d vor dem Treffurter Bürgerhaus. Für die mit der Wahl ausgeschie­denen Ratsmitgli­eder gab es zur ersten Sitzung des neuen Rates (kleines Foto) Blumen und Urkunden als kleines Dankeschön.

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