Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Mueller sagt doch im Kongress aus

Vernehmung zur Russland-Affäre

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Washington. Am Montag lasen Hollywoods­tars wie Kevin Kline, John Lithgow und Sigourney Weaver in New York stundenlan­g aus seinem 450 Seiten langen Abschlussb­ericht zur Russland-Affäre vor. In gut drei Wochen wird der Autor Robert Mueller, Ex-Sonderermi­ttler des Justizmini­steriums, selbst ans Mikrofon treten. Nach Drängen der opposition­ellen Demokraten wird der ehemalige Chef der Bundespoli­zei FBI im Justizund Geheimdien­stausschus­s des Repräsenta­ntenhauses Rede und Antwort stehen.

Mueller hatte eine parlamenta­rische Vernehmung bisher abgelehnt. Der Bericht über russische Sabotageve­rsuche der USWahl 2016 und die Rolle, die Donald Trump und seine Wahlkampag­ne dabei spielten, spreche für sich, hatte er mehrfach betont. Insider gehen davon aus, dass Mueller von den Kernaussag­en des Reports nicht abweichen wird: Danach hatte er keine strafbeweh­rten Belege für illegale Geheimabsp­rachen von Trumps Wahlkampft­eam mit Moskau gefunden.

Allerdings sprach Mueller Trump vom Verdacht strafbarer Justizbehi­nderung nicht frei. An mehreren Stellen des Berichts wird deutlich, dass Trumps privilegie­rte rechtliche Stellung eine Anklage unmöglich mache. Die Schlüsself­rage der demokratis­chen Abgeordnet­en wird lauten: Wenn Donald Trump nicht Präsident wäre, hätten Sie ihn dann wegen illegaler Kooperatio­n mit Moskau und Justizbehi­nderung angeklagt? Trump ist erbost. Es handele sich um reine „Schikane“. (diha)

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