Thüringische Landeszeitung (Eisenach)
Eltern müssen moderieren
Carolinde schreibt darüber, ab wann Kinder ein Handy haben sollten
Derzeit führe ich oft Gespräche mit Menschen, die überlegen, mit wie viel Jahren ihr Kind das erste Handy oder Smartphone bekommen soll. Es gibt kaum Eltern, die diese Frage nicht beschäftigt. Ist das Geschenk erst gemacht, fühlt sich so manche Mutter oder Vater überfordert, die Kinder im Umgang mit dem Gerät zu schulen.
Mein erstes Handy hatte ich mit 16. Nicht, weil ich es unbedingt brauchte, ich denke vielmehr, weil meine Eltern auf unserem Festnetz endlich mal wieder erreichbar sein wollten. Zu dieser Zeit hatte ich eine Prepaidkarte und investierte fleißig mein Taschengeld in neue. Aber es war eine andere Zeit, ohne Apps und integrierter Kamera. Nun sind viele Faktoren zu beachten: Internet, Sicherheit, Programme und mehr. Auf keinen Fall bin ich gegen digitale Medien für Kinder, lieber ein früh geschulter Umgang als gar kein Umgang. Es ist also wichtig, dass sowohl Eltern die Kinder früh beim Umgang begleiten. Meiner Meinung nach, gibt es hier keine Regeln, ab wann ein Kind ein Handy braucht, vielmehr muss man das Umfeld beachten: Ist die Schule außerhalb? Leben die Eltern an unterschiedlichen Orten? Ist das Kind oft bei Freunden oder Sport? Es gibt viele Gründe, sich als Eltern besser zu fühlen, wenn das Kind ein Handy bekommt.
Wichtig ist nur, obwohl Kinder eine besser Auffassungsgabe haben als wir, sich gemeinsam das Medium anzuschauen. Ein Verbot macht die Sache nur interessanter, und dann übertreiben es die Kinder oft. Das kennt doch jeder. Ab wann ist es ratsam, Kindern ein Smartphone zur Verfügung zu stellen? Kinder ab zehn Jahren haben ein gesteigertes Interesse daran, und mit zwölf Jahren hätten sie dann gerne eins. Da die Kinder das Smartphone grundsätzlich jederzeit bei sich tragen könnten, sind Vorgaben jedoch umso wichtiger.
Dafür gibt es Apps, die nach einer gewissen Zeit, das Handy vom Netz trennen.
Genauso sollten Eltern bei den Kindern die SmartphoneNutzung zeitlich oder räumlich eingrenzen. So lernen sie langfristig einen verantwortungsvollen Umgang damit. Zwar wachsen alle Kinder heutzutage digital auf, das heißt jedoch nicht automatisch, dass sie damit auch gut umgehen können. Unter anderem geht es darum, ihnen beizubringen, was es bedeutet, mit einem Handy Bilder zu verschicken oder persönliche Daten irgendwo einzugeben. Ich erwische mich auch ständig dabei, sinnlos auf verschiedenen Apps umher zu wischen. Vielleicht wäre das auch ein Grund, sich in Frage zu stellen?