Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Buchen von Freunden aus Frankreich

Erstes Projekt mit der Partnerreg­ion

- VON GERLINDE SOMMER

Lille/Weimar. Das erste gemeinsame Vorhaben zwischen den jetzt vertraglic­h verbundene­n Partnerreg­ionen Hauts-deFrance und Thüringen ist eine Reaktion auf die Attacke gegen das Erinnerung­sprojekt „1000 Buchen“vor wenigen Tagen in Weimar. Junge Bäume, vom Lebenshilf­e-Werk Weimar/Apolda an der Route der Todesmärsc­he des KZ Buchenwald gepflanzt, wurden mutwillig zerstört. Die Nachricht über die Zerstörung und der damit verbundene Anschlag auf die Erinnerung­skultur hatte auch Personen erreicht, die im Liller Regionalpa­rlament sitzen. Als am gestrigen Donnerstag Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) die Verbindung mit dem Gebiet im Nord-Osten Frankreich­s besiegelte, wurde er darauf angesproch­en–undeineZus­ammenarbei­t beim Buchenpfla­nzen in Aussicht gestellt. Hauts-de-France wurde im Rahmen der französisc­hen Gebietsref­orm Anfang 2016 aus den Regionen Picardie und Nord-Pas-de-Calais gebildet. Die Picardie war zuvor Thüringens Regionalpa­rtner gewesen. Nord-Pad-de-Calais brachte als Partnerreg­ion Nordrhein-Westfalen ein. Die Partnersch­aft mit Thüringen wurde nun festgeschr­ieben. Auch mit NordrheinW­estfalen soll bald ein neuer Partnersch­aftsvertra­g geschlosse­n werden, hieß es in Lille. Dort war bereits ein Eichenproj­ekt aufgenomme­n worden, weshalb nun die Nachricht vom Baumfrevel in Weimar offenbar mit besonderer Sensibilit­ät begegnet wurde. In Aussicht gestellt wurde zudem die Zusammenar­beit von Gedenkstät­ten; hier vor allem mit Mittelbau-Dora. Die Präfektur der Region Hauts-de-Francs hat ihren Sitz in Lille – und Lille zählt zu den Partnerstä­dten von Erfurt.

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