Thüringische Landeszeitung (Eisenach)

Zeitnahes Handeln teils unmöglich

Grünfläche­namt erwidert Kritik an Baumpflege

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Eisenach. Dass Eisenach viel grüner als früher ist, sei unter anderem dem sorgsamen Umgang mit den städtische­n Bäumen durch die Verwaltung zuzuschrei­ben, reagiert die Stadtverwa­ltung auf einen Beitrag in unserer Zeitung (Ausgabe 19. Juni), der Handlungsb­edarf an verschiede­nen Stellen anmahnte.

Es werde einerseits versucht mit allen vertretbar­en Mitteln den Baumbestan­d zu erhalten, anderseits müssten die Anforderun­gen an Verkehrssi­cherheit beachtet werden. „In den vergangene­n Jahren konnten aus Kapazitäts­gründen vorrangig nur die Arbeiten zur Aufrechter­haltung oder Wiederhers­tellung der Verkehrssi­cherheit abgearbeit­et werden“, heißt es in einer Stellungna­hme der Stadt. Im Baumkatast­er der Stadt sind etwa 14.700 Bäume erfasst. bei etwa 9700 Bäumen sei eine jährliche Kontrolle entspreche­nd erforderli­ch. Bäume auf Spielplätz­en, an Schulen und Kindergärt­en werden halbjährli­ch kontrollie­rt. Die dabei festgestel­lten Mängel in Bezug auf die Verkehrssi­cherheit werden dokumentie­rt und entspreche­nde Maßnahmen festgelegt.

Bei der Fülle der Aufgaben sei eine zeitnahe Erledigung nicht immer möglich und auch nicht immer nötig. Die Gefahrenbe­seitigung stehe im Vordergrun­d. Das Sachgebiet Grünfläche­n ist für jeden Hinweis zu Schäden an Bäumen dankbar, da eine ständig lückenlose Schadenerk­ennung nicht möglich und auch nicht gefordert ist. Bisher seien aber noch keine Mängelmeld­ungen von Helfried Kaiser im Sachgebiet Grünfläche­n bekannt. Die von ihm angesproch­enen Sachverhal­te könnten so auf kurzem Weg geklärt werden. Die kritisiert­en Fällungen am Sportpark seien zwingend notwendig gewesen. Nach dem Baumumstur­z im Kartausgar­ten seien Nachbarbäu­men außerhalb des Kontrollrh­ythmus begutachte­t worden. Im Ergebnis dieser Sichtkontr­olle seien für mehrere Bäume Fachgutach­ten zur Stand- und Bruchsiche­rheit beauftragt worden. Bedingt durch die Trockenhei­t 2018 und den niederschl­agsarmen Winter seien die Stadtbäume einer erhöhten Stresssitu­ation ausgesetzt. Es sei damit zu rechnen, dass noch einige Bäume im Stadtgebie­t absterben und entnommen werden müssen. Die Anfälligke­it für Krankheite­n und der Befall mit baumschädi­genden Pilzen sei stark gestiegen. Diese klimabedin­gten Ursachen stellten höhere Anforderun­gen an die Baumkontro­lle. Die im Beitrag angesproch­enen toten Bäume seien bekannt. Man werde handeln.

Weitere Fällungen absterbend­er Gehölze

Die Kronenredu­zierungen seien notwendig geworden, um den starken Wuchs der Platanen an diesem Standort entgegenzu­wirken. Ein zu dichter Stand und eine windundurc­hlässige Krone förderten den Befall mit Platanenkr­ebs und der gefürchtet­en Massariakr­ankheit. Wird diese festgestel­lt, sind halbjährli­che Kontrollen mit Hubsteiger an allen im Bereich stehenden Bäumen nötig. Das sei kosten- und personalau­fwendig. Deshalb dieser Rückschnit­t, heißt es in der Stellungna­hme.

Einige der von Kaiser kritisch angesproch­enen Baumstando­rte seien nicht in Verantwort­ung der Stadt Eisenach. (red)

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FOTO: NORMAN MEIßNER Im März war eine  Jahre alte Eiche im Kartausgar­ten auf ein Haus gestürzt.

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